Lisa Feller tritt in Tönisvorst auf „Der Fokus auf das Lustige hat mich ein bisschen über die Zeit gerettet“

Comedian, Schauspielerin und Moderatorin Lisa Feller kommt am 18. Dezember mit ihrem Programm „Ich komm jetzt öfter!“ nach Tönisvorst. Vorab gibt sie einen Einblick und erzählt, was sie in der Corona-Pause gemacht hat.

Lisa Feller tritt am 18. Dezember im Forum Corneliusfeld auf.

Foto: Feller

Wie kam es zu dem Titel „Ich komm’ jetzt öfter!“?

Lisa Feller: Ich wünschte, ich könnte da eine spannende Geschichte erzählen (lacht). Aber es war tatsächlich totaler Zufall in einer Situation mit einer Freundin, der ich gesagt habe „Ich komm jetzt öfter“, und sie antwortete „Wollt ich gar nicht wissen, freut mich aber!“ – und dann dachte ich mir: Das passt eigentlich.

Worum geht es in Ihrem Programm?

Feller: Ich beobachte sehr gern das Zwischenmenschliche und finde es total spannend. Ich höre öfter mal zu, wenn lustige Situationen zwischen Menschen passieren, und natürlich lasse ich mich selbst auch nicht außen vor. Wenn ich also über andere rede, mache ich mich genauso auch über mich lustig.

 An wen richtet sich Ihr Programm? Gibt es da eine Gruppe, bei der der Humor besonders gut ankommt?

Feller: Man denkt wahrscheinlich, dass hauptsächlich Frauen erscheinen, aber die Männer, die da waren, kommen auch gerne wieder. Es richtet sich also an Menschen, die für zwei Stunden die Welt vergessen und einfach mal lachen wollen.

Wie lange haben Sie an dem Programm gearbeitet?

Feller: Das ist schwer zu sagen. Die eine Nummer entsteht einfach nur dadurch, dass sie passiert, und bei der nächsten muss man sich ganz viele Gedanken machen. Diese braucht dann länger, um rund gespielt zu werden. Alles in allem dauert das grob ein Jahr.

Und wie entscheiden Sie am Ende, was aufgenommen wird und was nicht?

Feller: Ich schreibe alle Programme mit jemandem zusammen. Er ist Autor, Freund, Coach, Regisseur, eben alles, das hilft immer schon, denn wenn man allein vor seinem Rechner sitzt und Sachen reintippt, ist das sehr schwer abzuschätzen, ob etwas lustig ist oder nicht. Wenn aber ein anderer dabeisitzt und das kommentiert oder eben lacht, hilft das eine Menge. Dann bekommt der Freundeskreis natürlich das Ergebnis zu hören, und meine Agentur muss auch da durch.

Improvisieren Sie auf der Bühne auch manchmal?

Feller: So ein Stand-up-Programm ist perfekt, wenn es improvisiert klingt, aber jeder Witz eigentlich sitzt. Das ist ziemlich viel Arbeit, aber ich freue mich immer, wenn etwas Spontanes passiert, worauf ich eingehen kann, weil es dann natürlich lebendiger wird. Mich stresst es absolut nicht, wenn mal ein Mikro ausfällt oder jemand viel zu spät in den Saal rennt, im Gegenteil.

Wie sind Sie dazu gekommen, auf der Bühne zu stehen?

Feller: Ich kann nichts anderes (lacht). Ich habe im Kindergarten bereits auf der Bühne gestanden, und jeder, der schon mal in einer großen Runde eine gute Bemerkung gemacht und andere zum Lachen gebracht hat, kann vielleicht nachvollziehen, dass man das gerne wieder erleben möchte. Das schafft Verbindung.

Welche Schwierigkeiten hat die Corona-Krise Ihnen bereitet?

Feller: Naja, es ging halt nichts mehr. Es ist schwer, das in drei Sätzen zu beantworten. Für ein halbes Jahr war einfach nichts möglich, da brechen sämtliche Einnahmen weg, und es interessiert auch niemanden, dass man plötzlich nichts mehr verdient. Auf der anderen Seite bin ich ja auch Künstlerin, weil ich das liebe, und so konnte ich meinem Beruf nicht nachgehen.

Hat das das Quarantäne-Format „Komikerin auf Eis gelegt“ ein bisschen die Zeit ersetzt, in der Sie nicht auf die Bühne konnten?

Feller: Ja, das war super! Ich habe das Gefühl, das ist etwas, was ich aus der Zeit mitnehmen kann. So habe ich über Instagram und Facebook Kontakt zu meinen Fans aufbauen können, und das wird auch so bleiben. Das hat wirklich Spaß gemacht, und ich hätte gar nicht gedacht, dass das so super funktioniert. Da wird auch noch etwas zu kommen.

Wie hat die Corona-Phase neben Ihrem Beruf auch Ihren Alltag verändert?

Feller: Ich war, wie andere, sehr viel zu Hause. Ich habe festgestellt, ich habe ja zwei Kinder, die hier wohnen (lacht). Da war gefühlsmäßig alles dabei. Von „schön, dass man mal mehr Zeit miteinander verbringen kann“ bis „ich raste aus, wenn nicht die Schule langsam wieder losgeht!“.

Konnten Sie auch Positives aus der Phase ziehen?

Feller: Das Interessante war, dass sich mein Blick, auch durch die Videos, die ich gedreht habe, auf das Positive gerichtet hat. Jeden Tag habe ich nämlich geschaut, was vielleicht Lustiges oder Schönes passiert ist, worüber ich erzählen kann. Neben den Sorgen, die man natürlich trotzdem hat, habe ich dann dennoch immer den Fokus auf das Lustige behalten. Das hat mich auch ein bisschen über die Zeit gerettet.