Pflanzaktion in Willich Willicher pflanzen 50 Bäume zum Stadtjubiläum
Willich. · Am Feiertag trafen sich knapp 100 Bürger, darunter Vertreter aus der Politik, um im Willicher Ortsteil Wekeln 50 neue Scheinakazien zu pflanzen. Dies war eine Aktion zum 50-jährigen Bestehen der Stadt.
Die Stadt Willich feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zahlreiche Programmpunkte mussten wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Das so genannte Einheitsbuddeln am Samstag, dem Tag der Deutschen Einheit, fand jedoch statt. Bei mäßigem Wetter kamen knapp 100 Bürger über den Tag verteilt, um zwischen der Firma Stahlschmidt und Wekeln VII in Höhe des Jugendzentrums an der Rohrzieherstraße 50 Scheinakazien zu pflanzen. Die Stadt hatte die Aktion generalstabsmäßig geplant, städtische Angestellte halfen mit Rat und Tat.
Stark vertreten waren die politischen Parteien. Der designierte Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) packte ebenso mit an wie seine unterlegenen Mitbewerber Claudia Poetsch (Grüne) und Dietmar Winkels (SPD). Marcel Gellißen und Udo Hormes hatten die Aktion geplant. „Gepflanzt werden 50 Scheinakazien im Wert von rund 4500 Euro“, erklärte Gellißen im Gespräch mit unserer Redaktion. Diese Bäume seien ziemlich hitzeresistent und eigneten sich deshalb sehr gut in Zeiten zunehmender Erderwärmung. Sie sind derzeit über vier Meter hoch, die Stämme sind nicht viel dicker als Besenstiele. Aber wegen des Wurzelwerks bringt es jeder dieser 50 Bäume auf ein Gewicht von 60 bis 70 Kilogramm.
Fröhliche Kinder in „Ostfriesennerzen“ tobten auf dem Acker herum, auf dem deutlich die Spuren des Traktors zu sehen waren. Mit diesem Fahrzeug waren die Bäume bereits am Freitag an ihre künftigen Standorte gebracht worden. Familie Schick aus Wekeln, bestehend aus Mutter Sonja, Vater Joachim sowie den drei Töchtern Henriette, Hermine und Johanna, hatte der Ehrgeiz gepackt: „Wir sehen es als eine Herausforderung an, dass Leute hier schon drei Bäume gepflanzt haben“, sagte Joachim Schick unmittelbar vor einer Schrecksekunde: Vom mitgebrachten Vorschlaghammer, mit dem Udo Hormes den Pflock in den Boden rammen wollte, an dem der Baum befestigt wurde und den der dreifache Familienvater festhielt, löste sich plötzlich der Hammerkopf: Das hätte ins Auge gehen können.
Gleich daneben machte sich Kristin Schiffer aus Willich nützlich. Sie buddelte als Vertreterin der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde. Ihr Motiv: „Wir als Kirche setzen uns ja für die Schöpfung ein.“ Fritz Friedrich von der Willicher Stadtverwaltung nahm ihr die schwere Arbeit mit dem Hammer ab. „Das sieht nach Arbeit aus“, scherzte der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey. Zum Glück war der Boden locker und setzte den Spaten keinen allzu großen Widerstand entgegen.
Auch die Willicher Ortsgruppe vom Naturschutzbund (Nabu) machte bei der Pflanzaktion mit. Die vielen Kinder wurden allein durch ihre Anwesenheit für Belange der Umwelt sensibilisiert. Diese Sensibilität geht vielen Zeitgenossen völlig ab, die jede Menge Müll, überwiegend in bunten Plastiktüten, in dem Grüngürtel zwischen Stahlschmidt und dem Acker achtlos weggeworfen hatten.