Stimmung und Sound sehr gut
Live-Musik in vielen Stilrichtungen bot die Tönisvorster Rocknacht für 1000 junge Leute. Ihr Treffpunkt war das Forumsgelände.
St. Tönis. 1000 zumeist junge Leute entschieden sich am Samstag, den sonnigen Spätsommertag auf dem Gelände des Forum Corneliusfeld mit jeder Menge Live-Musik zu verbringen. Dorthin hatte die evangelische Kirchengemeinde St. Tönis zur 16. Tönisvorster Rocknacht eingeladen.
„Ausverkaufes Haus“ hieß es gegen Abend, doch auch die ersten Bands wie „Lite“ und „Acoustic Ocean“ spielten vor zahlreichen Fans. Stilistisch gefiel der Rundumschlag der Jugendkultur auffallend vielfältig: Neben harten Metal- und Alternative-Klängen und den üblichen Rock-Pop-Experimenten kamen auch Jazz, Hip Hop, Reggae, Funk, Soul oder Indie zu Gehör.
Der Headliner der „Acoustic stage“ unter freiem Himmel hielt, was er versprach. Alex Amsterdam stand alleine mit seiner Gitarre vor großem Publikum auf der Bühne. Alle waren fasziniert von Alex´ gefühlvoller Stimme und dem Gitarrensound, der den Songs die nötige Portion Kraft gab.
Auf der Hauptbühne innen heizte die 15-köpfige Formation „Mondo Mashup Sound System“ dem Publikum mit einem wilden Stilmix ordentlich ein. Einige Fans folgten dem Frontmann nach dem Auftritt und forderten Autogramme. „Jeder, der diese Gruppe nicht gesehen hat, hat wirklich was verpasst!“ meinte Julia (18) und sprach für viele.
Als nächste Band enterte „Breakdowns at Tiffany’s“ die Bühne. Sie gaben der heiteren Menge noch mehr Grund zum Feiern. Mit energiegeladenen, schnellen Songs brachten sie die Stimmung endgültig zum Kochen. Breakdowns at Tiffany´s spielten harten Metal mit Shouting anstatt Gesang, harten, fast unverzerrten Gitarren und einer ordentlichen Portion Double-Bass.
Im direkten Vergleich hierzu war der Headliner „Oh, Napoleon“ ein Bruch im Musikstil: Eher sanftere Klänge gab das Quintett von sich — nur die Hälfte der Leute blieb und hörte zu. Das lag jedoch auch an der späten Stunde, denn ab 21.30 Uhr verzögerten sich die Auftritte um mindestens 30 Minuten.
Oh, Napoleon-Sängerin Katrin Biniasch freute sich trotzdem, schon zum vierten Mal bei der Rocknacht spielen zu dürfen, wenn auch der Name Oh, Napoleon neueren Datums ist. Außerdem lobte sie die Organisatoren der Rocknacht, da diese, wie jedes Jahr, mit sehr guter Leistung überzeugten.
Den ganzen Abend herrschte ausgelassene Stimmung auf dem Gelände des Forum Corneliusfeld, es war ein Treffpunkt für fast jeden. In diesem Jahr gab’s eine Premiere: Erstmals verteilten die Organisatoren an der Kasse Stoffbändchen, wie man sie von Festivals kennt. Diese dürften ihre stolzen Träger mindestens ein Jahr an die Rocknacht erinnern - die Bänder gelten unter jungen Musikliebhabern als Trophäe.