St. Tönis: Mandolinenorchester probt in der Rosentalhalle Mandolinen und Gitarren im Einklang

St. Tönis · In St. Tönis widmet sich ein Orchester der besonderen Laute. Die Mandoline ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt.

Das Mandolinenorchester St. Tönis probt in der Rosentalhalle. Mit dabei sind auch Gitarren. Foto: Kurt Lübke

Das Mandolinenorchester St. Tönis probt in der Rosentalhalle. Mit dabei sind auch Gitarren. Foto: Kurt Lübke

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Im großen Gruppenraum der Rosentalhalle in St. Tönis herrscht rege Betriebsamkeit. Stühle werden gerückt, Stuhlkissen aufgelegt, Fußstützen und Notenständer in die richtige Position gebracht. Die ersten Musiker nehmen Platz und stimmen ihre Instrumente ein. Nach wenigen Minuten ist die Vorbereitungsphase abgeschlossen. Und kaum dass Andrea Jentges hinter das Dirigentenpult getreten ist, kehrt auch Stille ein. Die Leiterin des Mandolinenorchesters St. Tönis 1920 gibt den Notensatz vor und Sekunden später erklingen die ersten Töne der Mandolinen und Gitarren.

Auch Mandola und Kontrabass kommen zum Einsatz

Die wöchentliche Probe vom Stammorchester ist angelaufen. Jeden Mittwoch um 19 Uhr ist für zwei Stunden Musik in der Rosentalhalle angesagt. Wobei neben den beiden Instrumenten auch die Mandola und der Kontrabass zum Einsatz kommen, wenn alle Orchestermitglieder bei einer Probe vertreten sind. „Aktuell sind wir 15 aktive Spieler im Alter von 16 bis 81 Jahren. Musik kennt kein Alter und wird immer von allen Menschen verstanden“, sagt Rüdiger Sorgalla, der1. Vorsitzende.

Das Repertoire ist abwechslungsreich und breit gestreut. Es reicht von barocker bis hin zu moderner Musik. „Dem Anlass entsprechend spielen wir auch Volks- oder Martinslieder“, sagt Hanni Röttsches, die dem Orchester seit 1990 angehört. Neben den erfahrenen Musikern ist dem Orchester, das auch Mitglied im Bund der Deutschen Zupfmusiker ist, die Ausbildung der Jugend wichtig. So gibt es ein Jugendensemble, in dem sich derzeit 13 Nachwuchsspieler zwischen neun und 16 Jahren befinden. Unterrichtet wird dabei an der Mandoline und der Gitarre.

Für Kinder mit kleinen Händen gibt’s passende Instrumente

Auf der Suche nach weiteren Mitspielern ist das Orchester ständig. „Vorkenntnisse auf der Mandoline oder Gitarre sind gut. Aber auch wer von einem anderen Instrument umsteigen möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse“, sagt Barbara Abts, die Erwachsenen Mandolinen-Unterricht erteilt, während Jentges Gitarre und Mandoline unterrichtet. Dazu kommen die Kinder und Jugendlichen, die Mandoline oder Gitarre spielen lernen wollen. Hier unterrichtet unter anderem Martina Beckmann, die 2. Vorsitzende. Wobei für die jüngeren Spieler mit ihren kleineren Händen entsprechende Musikinstrumente vorliegen. Bei den Gitarren gibt es die halben Gitarren und sogar das sogenannte Viertelmodell. „Das ist wie mit dem Fahrrad fahren. Kinder fangen mit einem entsprechend kleinen Rädchen an und steigern sich dann“, bemerkt Beckmann.

Was für die Gitarren gilt, trifft natürlich auch auf die Mandolinen zu. Sie gibt es ebenfalls in Kindergrößen. Wobei generell gilt, ab acht Jahren kann mit diesen Instrumenten gestartet werden. Während die Gitarre sechs Einzelsaiten hat, verfügt die Mandoline über vier Doppelsaiten. Bei ihr ist das Plektrum gefragt. Mit diesem Hilfsmittel werden die einzelnen Töne angeschlagen, indes wird an der Gitarre gezupft. „Die Mandoline wurde einst auch die Geige des kleinen Mannes genannt, weil sie einfach billiger und leichter zu beschaffen war als eine Geige“, bemerkt Andrea Soumagen, die Gitarre spielt. Aber egal, welches der vier Instrumente im Orchester zu hören ist, sie alle zusammen ergeben das Ensemble, das mit seinen Konzerten die Besucher immer wieder in den Bann zieht.