Schiefbahn: Bürgerrunde zu Kitas und Verkehrsproblemen Schiefbahner benennen die Probleme des Stadtteils
Schiefbahn · Bei der gut besuchten Bürgerrunde wurden vor allem der Verkehr und fehlende Kita-Plätze diskutiert.
In Schiefbahn ist die Bürgerrunde der CDU stets gut besucht – denn in diesem Stadtteil gibt es viele Themen, die die Einwohner bewegen. Erneut kritisierten diesmal Anwohner, die ihr Haus in der Nähe des derzeit entstehenden Baugebietes „Schiefbahner Dreieck“ haben, den Verkehr auf Durchfahrts- und Wohnstraßen. Etwa zwei Stunden lang wurde von den Anwohnern mit einigen CDU-Ratsmitgliedern diskutiert, auch über ein mögliches Baugebiet im hinteren Bereich der Fontanestraße sowie über fehlende Betreuungsplätze in den Schiefbahner Kitas. Etwa 40 Personen kamen in die Gaststätte „Be dem Bur“.
Eines war neu: Kritische Stimmen zum geplanten neuen Kreisel an der Willicher- und Korschenbroicher Straße (L 382) gab es diesmal nicht. Wohl aber die Befürchtung, dass dieser Kreisel wegen erwarteter höherer Kosten nicht realisiert oder zeitlich nach hinten geschoben wird. Die Anwohner sahen sich mit ihrem Einwand bestätigt, als ihnen Bürgerrundenleiter Christian Pakusch, gleichzeitig Vorsitzender des Planungsausschusses, mitteilte, dass kürzlich die Instandsetzung des großen Kreisverkehres in Alt-Willich über 400 000 Euro mehr gekostet habe als ursprünglich geplant. Es war mit etwa 500 000 Euro gerechnet worden.
Pakusch legte sich fest: „Mir wäre zwar auch ein früherer Bau dieses Kreisverkehres lieber gewesen, aber ich verspreche Ihnen, dass wir uns dafür einsetzen, damit vor der Kommunalwahl im Herbst 2020 mit den Bau begonnen wird.“ Bei der CDU-Klausurtagung an diesem Wochenende im Technischen Rathaus in Neersen soll über die Finanzierung dieses Kreisverkehres, der zunächst erst ab 2021 vorgesehen war, gesprochen werden. Die Baukosten werden nach derzeitiger Schätzung bei rund zwei Millionen Euro liegen, finanziert werden sollen sie aus den Erlösen der Grundstücks-Verkäufe im „Schiefbahner Dreieck“. „Ich darf gar nicht an den mehrmonatigen Bau dieses Kreisverkehres und an die Beeinträchtigungen denken, die die Anwohner dann aufs Neue ertragen müssen“, sagte dazu Helmut Scholz, der an der benachbarten Augustinerinnenstraße wohnt.
Fontanestraße: Preisvorstellung der Ackerbesitzer zu hoch?
Thema war außerdem das Plangebiet an der hinteren Fontanestraße, unmittelbar angrenzend an die Flüchtlingshäuser. CDU-Ratsmitglieder bekräftigten, dass dies erst zum Thema werde, wenn die verkehrliche Erschließung geklärt sei. Dabei biete sich, so Pakusch, ein „Bypass“ an. Also eine direkte Verbindung aus diesem Gebiet übers freie Feld an den neu entstehenden Kreisverkehr. Diese Lösung war seinerzeit aus Kostengründen vom Verkehrsgutachter verworfen worden. Pakusch sagte, derzeit seien die Preisvorstellungen einiger Eigentümer, die dort ihre Ackerflächen haben, noch arg hoch.
Außerdem wurden die fehlenden Kindergartenplätze in Schiefbahn angesprochen. „Wir brauchen möglichst schnell zumindest Platz für zwei neue Gruppen“, sagte Pakusch. Ohne Details zu verraten, sprach er von etwa vier Standorten in Schiefbahn, die dafür infrage kämen. Generell war Pakusch mit dem kürzlichen Vorschlag des Ersten Beigeordneten Willy Kerbusch einverstanden, dass vorübergehend auf dem alten Sportplatz auf dem Gelände des St.-Bernhard-Gymnasiums eine temporäre Lösung durch die Aufstellung von Containern entstehen könnte.