Baugebiet Fontanestraße: Anwohner fürchten deutlich mehr Verkehr

Bei der Bürgerrunde der CDU haben Politiker versucht, die Bedenken auszuräumen.

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Schiefbahn. „Sie können sicher sein: Auch bei dieser Planung geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, sagte CDU-Bürgerrundenleiter Christian Pakusch, der zugleich Vorsitzender des Planungsausschusses ist. Die jüngste Bürgerrunde fand im Vereinsheim des SC 08 Schiefbahn an der Siedlerallee statt. In erster Linie ging es dabei wieder einmal um die Verkehrssituation und um das neue Plangebiet an der Fontanestraße.

Etwa 30 Gäste, Anwohner und Vereinsvertreter kamen. Die CDU stand bei den Anwohnern, so der Augustinerinnen- und Fontanestraße, im Wort, sie laufend über das Verfahren zu unterrichten. Pakusch führte dazu aus, dass die Union im Gegensatz zur SPD nach wie vor an der großen Lösung an der Fontanestraße festhalte, dort neben den bereits gebauten neun Flüchtlingshäusern weiteren Wohnraum zu entwickeln. Dies könnten in aufgelockerter Form Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, aber auch Geschosswohnungsbau sein. Bis zu 50 Wohneinheiten könnten dazukommen. Allerdings muss dazu erst noch das Planungsrecht geschaffen werden. Wann damit konkret begonnen wird, konnte Pakusch noch nicht sagen.

„Dies hängt natürlich davon ab, in welcher Form der Verkehr in und aus dem Gebiet fließen und abfließen kann“, erinnerte der Vorsitzende des Planungsausschusses an eine mögliche „Bypass-Lösung“, wodurch der Kfz-Verkehr im hinteren Teil der Fontanestraße über freies Feld zum geplanten großen Kreisverkehr geführt werden könnte. Zuletzt hatte die Verwaltung den Auftrag bekommen, hierüber mit dem entsprechenden Großeigentümer — dies ist Frank Mertens, der dort Plantagen und einen großen Obsthof betreibt — zu sprechen. Ergebnisse stehen noch aus.

Christian Pakusch (CDU)

Allerdings hatte unlängst auch die CDU das Gespräch mit Frank Mertens gesucht. Pakusch fasste zusammen: „Er ist zu dieser Bypass-Lösung durchaus gesprächsbereit, das hängst natürlich alles von den Konditionen ab.“

Befürchtungen der Anwohner, dass erst das Plangebiet entwickelt und erst in einem nächsten Schritt der große Kreisverkehr an der Korschenbroicher Straße/Willicher Straße entwickelt und realisiert wird, sieht Pakusch nicht. „Wir werden diesen Kreisverkehr wie beabsichtigt im Jahr 2020 errichten.“

Die Bedenken einiger Anwohner blieben, dass dies zeitlich zusammenpasst. Einmal mehr kritisch wurde das Verkehrsgutachten hinterfragt. Und auch der Vorwurf kam, dass man hier zusätzliches Bauland für Auswärtige, die beispielsweise aus ihrer bisherigen Heimat- und Arbeitsstadt Düsseldorf ein relativ preiswertiges Grundstück im Hinterland suchen, bereitstelle. Pakusch hielt dem entgegen, nannte beim ersten Bauabschnitt des „Schiefbahner Dreiecks“ die insgesamt eingegangenen über 250 Bewerbungen: „Davon waren fast 90 Prozent Interessierte aus der Stadt Willich.“ Die CDU versprach, mit den Anwohnern weiterhin den Dialog zu suchen.

Verantwortliche des SC 08 Schiefbahn, allen voran Vorsitzender Guido Sonnenschein, nahmen noch die Gelegenheit wahr, die Unionspolitiker ihre Räumlichkeiten mit dem Vereinsheim und den Umkleiden zu zeigen. Lobend wurde herausgestellt, dass der Verein weiterhin jungen Leuten ein Freiwilliges Soziales Jahr ermöglicht. Unterstützung erhofft sich der Fußballverein bei anstehenden Sanierungen, so bei der unbedingt notwendigen Instandsetzung des Daches.