Neubaupläne vorerst vertagt

Weiterhin ist die Zahl der Stellplätze für das geplante Mehrfamilienhaus an der Kuhstraße strittig. Der Rat soll am 21. Juni entscheiden.

Foto: Dohmen

Vorst. Noch ist bis zum 21. Juni Zeit. Dann soll der Rat unter anderem über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Vo-48 entscheidet. Es geht beim beabsichtigten Um- und Neubau des Vorster Pfarramtes um die Stellplatzfrage. Sind 1,0 Stellplätze pro Wohneinheit, insgesamt sollen dort 21 neue Wohnungen entstehen, ausreichend? Oder darf es ein bisschen mehr sein: 1,5?

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Eigentlich war für die Verwaltung alles klar. Sie wollte die zahlreichen Einwendungen, unterstützt von nahezu 400 Unterschriften gegen diesen 1,0 Stellplatz-Schlüssel, vom Planungsausschuss ablehnen lassen (die WZ berichtete), hielt diese Ausweisung wie schon beim St. Töniser Projekt „Ahl Scholl“ für ausreichend. Lange und kontrovers war darüber in den vergangenen Wochen auch von der Politik diskutiert worden. Große Teile der SPD waren mit den Grünen für den Schlüssel 1,5. Die CDU hingegen blieb bei 1,0; auch das war ein Grund, warum Ratsherr Michael Schütte aus der CDU austrat und heute bei der GUT mitmacht.

„Frischen Wind“ beziehungsweise eine neue Variante brachte jetzt Christiane Tille-Gander (CDU) in die Ausschuss-Debatte. Sie blieb auch wegen der relativ kleinen Zuschnitte der neuen Wohnungen bei 1,0, war aber der Auffassung, dass die allgemeine Stellplatzsituation in Vorst verbessert werden müsse.

Tille-Gander erinnerte daran, dass es in unmittelbarer Nähe des Neubaus, den die katholische Kirchengemeinde mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) realisieren möchte, ein relativ großes Areal gebe, auf dem bisher die Stellplätze teilweise nicht genutzt würden. Christiane Tille-Gander meinte eine Fläche am Eduard-Heinkes-Platz. Jetzt soll noch vor der nächsten Ratssitzung die Verwaltung ein Gespräch mit der Eigentümerin führen. Tille-Gander: „Vielleicht sorgt dies für eine Entspannung der Situation.“

Zu einer neuerlichen Abstimmung, ob 1,0 oder 1,5, kam es im Planungsausschuss nicht. Einige Politiker gaben Statements ab. So Uwe Leuchtenberg (SPD), der zwar die neuen Wohnungen im Innenbereich grundsätzlich begrüßte, aber für 1,5 plädierte, um die anderen Bewohner und Kunden, die später einmal in die Innenstadt wollen, nicht zu benachteiligen. Sein Parteikollege Johannes Funck hielt allerdings 1,0 für ausreichend: „Ich kann damit leben, es ist ein Angebot für Vorst, zumal etwa ein Drittel der neuen Wohnungen öffentlich gefördert wird.“

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mutmaßte Jürgen Cox, dass die 1,0 schon lange bei den Gesprächen von Investor und Verwaltung festgestanden habe. Cox war für 1,5, war aber einem Kompromiss durchaus nicht abgeneigt: „Schiebt dies jetzt auf keinen Fall auf die lange Bank.“ Entscheidung vertagt. Ratssitzung: 21. Juni, 18 Uhr. Rathaus St. Tönis.