Streit über die Lärmschutzwand
FDP hatte Gutachten für Wekeln beantragt, doch der Planungsausschuss lehnte ab.
Willich. Die FDP-Fraktion forderte jetzt im Planungsausschuss ein Gutachten zur Feststellung des Gesamtzustandes der Wekelner Lärmschutzwand ebenso wie zur Qualität dieser Wand und löste damit eine heftige Debatte aus. Das Gutachten wurde abgelehnt. Die Wand soll jedoch am 12. Juni mit Lavagestein verfüllt werden. Nach der Sommerpause soll das Thema dann wieder auf die Tagesordnung kommen.
Unterschiedliche Auffassungen gab es über eine Lärmmessung, von der Angelika Baumbach (FDP) berichtet hatte: „An einem Brückentag hat ein Architekt dort 78 Dezibel gemessen.“ „Architekten haben da gar keine Ahnung von“, erklärte die Technische Beigeordnete Martina Stall.
„Ich habe das Gefühl, sie wollen das schönreden“, klagte Karl-Heinz Koch (FDP). Dem Ausschuss-Vorsitzenden Christian Pakusch (CDU) warf Koch vor, sich nicht für die Bürger einzusetzen — der nannte dies eine Unverschämtheit, worauf Koch seine Aussage relativierte.
Der FDP-Politiker beklagte, dass keine Dauerlösung gefunden worden sei. Er sah aber auch ein, dass es Sinn mache, zunächst abzuwarten, ob die Verfüllung etwas bringe.
Auch Christian Winterbach (Die Grünen) sah die Lage der Wekelner Bevölkerung weit weniger kritisch als die FDP: „Es gibt Anwohner von Straßen mit genauso viel Verkehr, die haben überhaupt keinen Lärmschutzwall.“ Das müsse entweder hingenommen werden oder die Menschen müssten ihr eigenes Verhalten ändern, indem sie beispielsweise auf den Öffentlichen Personennahverkehr oder das Fahrrad umsteigen.
„Die Anwohner haben Erschließungsbeiträge bezahlt, auch für eine funktionierende Lärmschutzwand“, gab Angelika Baumbach zu bedenken. „Sie haben aber nicht Anspruch auf einen Lärmwert wie vor 25 Jahren“, erwiderte Winterbach.
Am Lärmschutzwall in Höhe der Heyerhütte, des Rubenswegs und der Tupsheide sind Holzelemente aufgrund von Sackungen weggebrochen. „Die Recherche nach zu diesem System passenden Ersatzfeldern gestaltete sich sehr schwierig, da der Hersteller nicht mehr am Markt existiert“, hatte die Verwaltung zu verstehen gegeben. „Das dauert alles zu lange“, kritisierte Karl-Heinz Koch (FDP).
Bettina Nossek (CDU) hatte ganz andere Erfahrungen gemacht: „Bei mir hat sich auch ein Bürger beschwert und ich hatte diese Beschwerde an Frau Stall weitergegeben. Es passierte zwar nicht umgehend etwas, aber doch recht kurzfristig und der Bürger war zufrieden.“ Martina Stall kündigte für Sommer Reparaturarbeiten an. rudi