Tönisvorst: 26 Menschen sorgen im „H2Oh!“ fürs Wohlbefinden der Gäste Der Job: Zufriedene Schwimmer

Tönisvorst · 26 Menschen sorgen im „H2Oh!“ fürs Wohlbefinden von Bade- und Saunagästen.

Nick unterhält sich mit Schwimmmeister Daniel Kliehr im Tönisvorster Schwimmbad „H2Oh!“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Der Sommer ist mal wieder in Hochform. Allerdings ist auch klar, dass es wohl die letzten heißen Tage des Jahres sind, die wir derzeit erleben. Hitze und Schwimmen – das passt zusammen. Auch wenn man im St. Töniser Schwimmbad „H2Oh!“ nur wenige Außenmöglichkeiten hat, wird der Betrieb an der Schelthofer Straße täglich von Schwimmfreunden in Beschlag genommen. Sie verbringen dort ihre Freizeit. Während andere dafür sorgen, dass sie dies genießen können. Im Rahmen der WZ-Serie „Arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen“ blicken wir hinter die Kulissen des „H2Oh!“. Dort arbeiten Schwimmmeister im Beckenbereich, Badewärter in den Umkleiden sowie weiteres Personal an der Kasse und in der Sauna. Insgesamt sorgen in Tönisvorst 26 Angestellte dafür, dass es den Gästen gut geht.

Für die Aufsicht, aber
nicht die Erziehung zuständig

Im „H2Oh!“ gibt es ein 210 Quadratmeter großes Freizeitbecken mit Massagedrüsen, Whirl-Liegen und -pool, eine große Rutsche, ein Kleinkinderbecken mit Elefantenrutsche und Wasserspeiern, ein beheiztes Außenbecken mit Wasserfall und ein 25-Meter-Sportbecken mit Startblöcken und Springturm. Von dort kann man aus einem oder drei Metern Höhe ins kühle Nass eintauchen. Damit den Badegästen dort nichts passiert und alle die Regeln eingehalten werden, gibt es in diesem Bereich zwei Bademeister, einen Schichtführer und einen Hilfsschwimmmeister. Sie betreuen die Kunden, sind für Fragen zuständig, nehmen Abzeichen ab und achten darauf, dass die Regeln und die Hygienevorschriften eingehalten werden. „Aber natürlich“, sagt Betriebsleiter Andre Seerden, „hat die höchste Priorität, dass keiner ertrinkt.“ Anstrengend werde die Aufsicht und Arbeit dann, wenn kein Respekt gegenüber den Bademeistern aufgebracht werde und „Eltern ihren Job“ nicht machten. Denn als Schwimmmeister sei man zwar fürs Aufpassen, aber nicht fürs Erziehen zuständig. Dennoch sagt er: „Kinder sollen sich hier lieber austoben, statt auf die Straße zu gehen.“ Weshalb es nicht so schlimm sei, wenn man die jungen Wasserratten häufiger ermahnen muss.

Um Bademeister werden zu können braucht man eine dreijährige Ausbildung für Fachangestellte für Bäderbetriebe. Während der Ausbildung lernt man alles, was man über die Bädertechnik, -betreuung, -betriebslehre sowie Gesundheitslehre und die erste Hilfe wissen muss. Praxis spielt ebenfalls eine große Rolle. Fünf Auszubildende  wurden gerade im Schwimmbad eingestellt. Am meisten gefällt Daniel Kliehr, stellvertretender Betriebsleiter und Bademeister, der Umgang mit Menschen und, dass „jeder Tag ein anderer ist“. Schließlich kämen immer neue Leute ins Schwimmbad, so dass sich auch immer wieder andere Situationen ergäben.

Anders sei dies in der Sauna. „Dort gibt es  hauptsächlich Stammkunden vorzufinden“, sagt Daniela Schmitz. Die mal an der Kasse sitzt  und  dort die erste Ansprechpartnerin für Badegäste ist. An anderen Tagen kann man sie aber auch im Bereich der Umkleidekabinen oder im Saunabereich finden.

Tanja Schmidt gefällt an ihrem Job besonders die Vielfältigkeit, die es durch den Wechsel in den drei Bereichen gibt. Gerade arbeitet sie als Badewärterin in den Umkleidekabinen. Sie achtet darauf, dass die Kabinen, Duschen und Toiletten sauber sind und alles an Ort und Stelle ist. An einem anderen Tag kann man sie dann  wieder im Saunabereich finden. Dort gibt es eine Aufgusssauna mit verschiedenen Düften, ein finnisches Blockhaus mit 90-Grad-, einer Dampf- und einer  kleinen Biosauna. Außerdem befindet sich dort noch eine kleine Bar, eine Liegewiese und ein Ruheraum. Zudem kommt täglich ein Masseur vorbei.

Wer in der Sauna arbeitet, benötigt keine eigene Ausbildung

Vera Alteköster, die im Saunabereich tätig ist, schüttet den nächsten Aufguss auf. Dafür schaufelt sie Duftwasser mit einer Kelle auf die heißen Steine und verteilt den Geruch im Raum, indem sie mit einem riesigen Fächer wedelt. „Mir gefällt besonders der  Kontakt mit den Kunden“, sagt sie.  Das hatte wohl einer der Badegäste gehört, denn er machte prompt darauf aufmerksam,  dass die Duschen im Außenbereich schon lange nicht mehr funktionierten. Aber ein Grund, deshalb nicht mehr in die Sauna zu kommen, ist dies anscheinend nicht, denn er gehört zu den Sauna-Stammkunden.  Tanja Schmidt und Daniela Schmitz sind sich  einig, dass sie am „allerliebsten“ im   Saunabereich arbeiten. Um dies zu tun,  bedarf es keinerlei Ausbildung: Man wird im Schwimmbad angelernt.

„Leider gibt es im Badebereich  schon seit einigen Jahren keine Cafeteria“, bedauert Seerden. Als Grund nennt er die Konstellation, dass NEW Betreiber, die  Stadt Tönisvorst jedoch Eigentümer sei. Seerden: „Weil der Pachtvertrag nur jährlich verlängert werden kann, findet sich auch kein Pächter für die Cafeteria.“ Allerdings gebe es Snack- und Getränkeautomaten, an denen sich die Badegäste bedienen können. Im H2Oh! werden über das Jahr verteilt verschiedene Veranstaltungen angeboten, wie  ein Arschbombenwettbewerb oder das 24-Stunden schwimmen. Infos zu  Eintrittspreisen, Öffnungszeiten und Kursangeboten gibt es auf der NEW-Homepage: