Tönisvorst: Helge Schwarz führt weiterhin die SPD
Bei der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand neugewählt.
Tönisvorst. "Habt ihr noch Wahlzettel und genügend Brötchen?", fragte Hans Joachim Kremser bei einer lockeren Mitgliederversammlung der Tönisvorster SPD mit einem Blick durch die Reihen. Annähernd 40 der 240 Genossen waren in den St. Töniser Ratssaal gekommen. Dabei wurde erwartungsgemäß der 49-jährige selbstständige Schreinermeister Helge Schwarz wieder zum Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt. Schwarz erhielt 34 Ja- und zwei Neinstimmen.
Vergessen waren die Turbulenzen um den Rücktritt des damaligen Vorsitzenden Lothar Vauth im Frühjahr 2009. "Die Mitgliederzahl war danach etwas geschrumpft", sagte Kremser und erinnerte damit an diese Zeit der intensiven Arbeit und Neuaufstellung. Gemeinsam mit Helge Schwarz hatte Kremser den Ortsverein kommissarisch geführt, ehe im Dezember des vergangenen Jahres Schwarz offiziell den Vorsitz übernahm. Jetzt stand die normale Mitgliederversammlung mit den Neuwahlen an.
Kurz vor der Landtagswahl gab man sich optimistisch. "Unser Land hat mehr verdient als bei den Mindestlöhnen, der Leiharbeit oder den Studiengebühren das Schlusslicht zu sein", sagte der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner. Der Landtagskandidat Uwe Leuchtenberg selbst hatte bei den Gesprächen mit Wählern in den vergangenen Wochen ein Hinterfragen der politischen Ziele festgestellt. Er appellierte an die noch Unentschlossenen, zur Wahl zu gehen.
"Über die Partei- und Vorstandsarbeit bei uns in Tönisvorst habe ich wenig gehört", sagte Walter Schöler, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter. Es blieb der einzige etwas kritische Kommentar. Kremser und Helge Schwarz berichteten übereinstimmend von einer guten SPD-Arbeit im Rat und in den Ausschüssen und versprachen, sich weiterhin für eine maßvolle Bebauung des St.Töniser Kernbereiches, gegen eine Verdichtung des Gebietes Laschenhütte und dafür einzusetzen, dass "jedes Kind an den Ganztagsschulen ein Mittagessen erhält".
Hans Joachim Kremser, stellvertretender Vorsitzender
Kremser berichtete noch vom demografischen Wandel und der auch in Tönisvorst steigenden Altersstruktur: "Trotzdem brauchen wir mehr Wohnraum, kleinere und altersgerechte Wohnungen." Flächen dafür seien vorhanden: "Dafür brauchen wir auf den Ackerflächen kein neues Bauland auszuweisen."
In den Vorstand gewählt wurden als stellvertretende Vorsitzende Hans Joachim Kremser und Ulrike Zitz, Schriftführer Christoph Giltges sowie die Beisitzer Hans-Joachim Frank, Silke Depta, Rolf Seegers und Claudia Schuster. Nachgeholt werden muss noch die Wahl des Schatzmeisters.