Tönisvorst: Staatsphilharmonie wurde zur Big Band
Das Orchester aus Kaliningrad begeistert beim Gastspiel im Forum Corneliusfeld.
Tönisvorst. Man wünschte sich am Neujahrstag im Forum eigentlich überall ein Frohes Neues Jahr. Die herzlichen Wünsche bekamen die Besucher des Forums in vielfacher Form. Auch von der Stadt, die von der stellvertretenden Bürgermeisterin Christiane Tille-Gander vertreten wurde, gab es die besten Wünsche für 2010. Wobei Christiane Tille-Gander sich fragte, ob das Jahr denn dramatisch wie eine Wagner-Oper würde, romantisch wie Schuberts Melodien oder heiter-beschwingt wie die Musik von Mozart. Auf jeden Fall solle man es gemeinsam gestalten.
Misst man das Konzert an den offiziellen Worten an den Wünschen, so knüpfte es nahtlos an. Heiter-beschwingt, den Ernst und die Romantik nicht vergessend und erfolgreich. Hierfür sorgte wie schon im letzten Jahr die Staatsphilharmonie Kaliningrad unter der Leitung von Arkadi Feldmann. Wieder hatten die rund 40 Musiker ein Programm populärer und auch eher selten gespielter Klassik, vorrangig aus dem 19. Jahrhundert, zusammengestellt.
Mit viel Wohlgefallen nahm das Publikum die Ouvertüre des "Barbiers von Sevilla" von Rossini oder dem Marsch und dem Trepak aus Tschaikowskys "Nussknacker". Seine musikalischen Fähigkeiten konnte das Ensemble bei Brahms’ "Ungarischen Tänzen" eindrucksvoll unter Beweis stellen. Hier machte sich zudem wieder die eindrucksvolle Akustik bemerkbar.
In der zweiten Programmhälfte gab’s reichlich Dreiviertel-Takt. Ob nun der Blumenwalzer aus dem "Nussknacker" oder Strauß’ "Frühlingsstimmen". Mit der Sopranistin Ljuboc Sharnina wurde das Orchester auch stimmlich unterstützt. Sie beeindruckte mit Puccinis Arie der Lauretta aus der Oper "Gianni Schicci" und weiteren Klassikern.
Mit dem obligatorischen "Radetzkymarsch" wurde das Publikum zufrieden aus dem Forum in die kalte Nacht entlassen - eigentlich. Denn das Ensemble widmete sich in der Zugabe der Moderne, verwandelte sich phasenweise in eine Big Band. "The Girl from Ipanema", Sidney Bechets Klassiker "Petite Fleur" oder "Raindrops keep fallin’ on my knee". Das Publikum goutierte es mit lang anhaltendem Applaus.
Viele Besucher werden sich den 4. Januar 2011 schon notiert haben. Denn an dem Tag ist das nächste Neujahrskonzert, für das wieder die Staatsphilharmonie Kaliningrad verpflichtet werden konnte.