Seltsame Vorfälle in Tönisvorst Polizei warnt: Unbekannte fordern Geld an der Tür

Tönisvorst · In Tönisvorst klingelten Unbekannte an Türen und baten um Arbeit. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.

„Holen Sie Ihr Portemonnaie nicht heraus, um eine Spende zu geben, während Sie beobachtet werden“, rät die Polizei.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

(biro) In Tönisvorst waren vor einigen Tagen Unbekannte unterwegs, die an Haustüren klingelten und den Hausbewohnern einen Zettel unter die Nase hielten. Sie hätten kein Geld und suchten Arbeit, stand darauf. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch auf Anfrage.

Mehrere Fälle wurden der Polizei am Sonntagmittag aus dem Bereich Biwak und Theo-Mülders-Straße in St. Tönis gemeldet – als ein Streifenwagen auftauchte, kamen weitere Anwohner herbei, um den Polizisten davon zu berichten, dass auch bei ihnen Unbekannte an der Tür geklingelt und ihnen dann einen Zettel vorgehalten hatten.

Laut Polizei gaben die Anwohner an, dass es sich um zwei Unbekannte handelte, die einen sprachen von zwei Männern, die anderen von einem Mann und einer Frau.

Eine Person konnte die Polizei im Anschluss ausfindig machen und ihre Personalien feststellen. Dabei habe es sich um eine Person ohne festen Wohnsitz in Deutschland gehandelt, die Ende März mit diesem Vorgehen bereits in zwei anderen Städten in Nordrhein-Westfalen aufgefallen sei, berichtete Polizeisprecherin Heike Ahlen am Mittwoch.

Für den Rest des Sonntags habe die Polizei einen Platzverweis gegen die Person ausgesprochen, seither seien der Kreispolizeibehörde keine weiteren Fälle bekannt geworden.

Polizei: Im Zweifel gar
nicht erst die Haustür öffnen

An Haustüren zu klingeln, sei grundsätzlich nicht verboten, so Ahlen. Dennoch mahnt die Polizei zur Vorsicht. Bewohner sollten, sofern vorhanden, stets den Türspion nutzen oder die Türkette vorlegen, im Zweifel gar nicht die Haustür öffnen, wenn Unbekannte klingelten. Auf keinen Fall sollte man sich unter Druck setzen lassen, schon gar nicht Fremde in die Wohnung lassen. Im Zweifel ist die Polizei zu erreichen unter der Notrufnummer 110 oder in der Leitstelle unter 02162 3770.

Ähnliche Fälle gab es im Januar in Kevelaer und Weeze. Dort hatte zunächst ein unbekannter Mann, später eine unbekannte Frau, an Haustüren geklingelt und den Bewohnern einen Zettel mit der Aufschrift „5 Euro“ unter die Nase gehalten. Die Kreispolizeibehörde Kleve warnte: Es könne sich um die Vorbereitung eines Trickbetrugs oder um ein Ausspähen handeln. Die Polizei dort warnte deshalb davor, Fremden die Haustür zu öffnen – gegebenenfalls solle das Haus für einen Einbruch ausgespäht werden.

In Mehrfamilienhäusern sollte man zunächst prüfen, wer hinein will, und nicht einfach den Drücker betätigen. Wichtig auch: „Holen Sie nicht ihr Portemonnaie heraus, um eine Spende zu geben, während Sie beobachtet werden“, so der Tipp der Polizei, und: „Lassen Sie unbekannte Personen nur nach Terminvereinbarung und in Anwesenheit einer Person Ihres Vertrauens in Ihre Wohnung oder Ihr Haus.“

(biro)