Vorst: Frikadellenfabrik in Flammen - zur Übung
Feuerwehr-Löschzüge trainieren in Vorst für den Ernstfall.
Vorst. Es ist ein Unglücksszenario, das zum Glück nicht Wirklichkeit geworden ist. Stattdessen diente die Katastrophe nur als Modellbeispiel für eine Großübung: Im Personalraum des Fleischfabrikanten Abbelen an der Kempener Straße brennt es lichterloh; die Mitarbeiter, die sich dort aufhalten, befinden sich in akuter Lebensgefahr. Die Löschzüge Vorst, St.Tönis, Süchteln und Hagenbroich rücken aus. Sie sollen das Inferno löschen und die Opfer befreien.
Die Übung spielten die Wehrleute mit ganzem Körpereinsatz nach. Die Chefs der beteiligten Feuerwehr waren anschließend einer Meinung: Sie konstatierten, dass ihre Männer den Praxis-Test "zur vollen Zufriedenheit" bestanden hätten.
Insgesamt 80 Einsatzkräfte, die in 18 Fahrzeugen saßen, schwärmten aus den Feuerwachen aus. Sie erreichen in wenigen Minuten den Ort des Geschehens - und sie haben jede Menge Gerätschaften dabei: ein Teleskopmast, eine Drehleiter, mehrere Steck- und Schiebeleitern. In direkter Nähe zum Brandherd bauen die Feuerwehrleute die Objekte auf. Sie klettern die Sprossen hoch, um zum brennenden Personalraum zu gelangen und dort zwei Missionen zu erfüllen: einerseits mit Wasserschläuchen das Feuer zu ersticken, andererseits die verletzten Menschen zu retten. Das Wasser pumpen die Männer aus den Tanks ihrer Fahrzeuge, aus dem öffentlichen Hydrantennetz und aus örtlichen Brunnen. Bis zu 3000 Liter pro Minute können auf diese Weise gefördert werden.
Der Einsatz wird koordiniert von Toni van Cleef, dem Brandoberinspektor des Löschzugs Vorst. Vom Leitwagen aus erteilt er Befehle, hält seine Kollegen auf Trab.
Die Feuerwehrleute orten die verletzten Menschen anhand von von Wärmebildkameras. Sie bringen die Opfer ins Freie, wo sie von einem Notarzt versorgt werden.
Eine Stunde dauerte die Übung letztlich. Die Männer waren froh, dass sie ohne Missgeschicke über die Bühne ging. Es war die erste gemeinsame Großübung der beteiligten Löschzüge in diesem Jahr. wu