Laienspielgruppe in Vorst „Salz & Pfeffer“ freut sich aufs Jubiläumsjahr
Vorst · 2020 trifft Kaviar zwar nicht auf Currywurst, weil Theater-Aufführungen Corona-bedingt ausfallen. Aber die Vorfreude auf ein neues Stück und einen Bildband ist bei Spielleiter Wolfgang Arretz schon spürbar.
Die neue saisonale „Speisekarte“ von „Salz & Pfeffer“ hatte einen schon sehr auf den Geschmack gebracht. Doch Mitte des Jahres musste das angekündigte Theater-Menü der Vorster Laienspielgruppe gestrichen werden: 2020 wird in Vorst doch kein Kaviar auf Currywurst treffen.
„Nach reiflicher Überlegung und Abwägung aller Möglichkeiten haben wir uns entschieden, die Aufführungen unseres Theaterstückes „Kaviar trifft Currywurst“ in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Wir hoffen, dass unsere Zuschauer dafür Verständnis haben“, informierte das Team um Spielleiter Wolfgang Arretz im Juni.
Den Aufdruck „Abgesagt“ muss die Fangemeinde der Bühnentruppe in diesem Pandemie-Jahr also auch noch hinnehmen. Vorster, St. Töniser und Anrather werden sich sogar noch weitere 24 Monate gedulden müssen, bis sie erfahren werden, ob es Erna Wutschke gelingt, ihre heruntergekommene Eckkneipe in ein Edel-Lokal verwandeln. Ihr neureicher Cousin hatte seinen Besuch angemeldet. Das Stück ist nun aus gutem Grund auf Herbst 2022 verschoben worden.
„Nächstes Jahr feiern wir unser 30-jähriges Bestehen“, freut sich Arretz auf 2021 und kündigt an: „In dem Jahr feiert unsere Darstellerin und Autorin Ingrid Kox außerdem ihren 70. Geburtstag. Sie will sich dann aus der ersten Reihe der Laienspielgruppe zurückziehen und Jüngeren Platz machen.“ Kox geht aber nicht ohne ein neues Stück. Zurzeit schreibt sie, erzählt Arretz, „sich wie immer gekonnt ihre Rolle auf den Leib“. Kox hat ihm den Titel schon zugeflüstert: Das Stück spielt im Altenheim und heißt „Wir schaffen das!“ Bis Ende des Jahres soll das Textbuch fertig sein. Danach kann das Ensemble in die Rollen-Vorbereitung starten. „Zum Glück hatten wir noch nicht die Kaviar-Currywurst-Texte geprobt.“
Apropos Buch. Nicht nur auf das neue Textbuch darf man gespannt sein. Arretz selbst sitzt zurzeit an einem Bildband. Dieser soll 30 Jahre der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ der Kolpingsfamilie Vorst Revue passieren lassen. Zum Jubiläum will Arretz 200 Seiten und 700 Bilder vorlegen, samt Presse-Rezensionen zu den Stücken.
Da werden viele Schlagzeilen zusammenkommen und Erinnerungen wecken: „Drei tolle Väter“ standen zuerst auf der Bühne. Dann die „Pfundsfamilie“. Ein Meisterboxer kam in Vorst vorbei und nahm einen rauschenen Applaus und „viele Vorhänge“ mit. Sogar einen doppelten Bräutigam hat das Publikum in Vorst erlebt. Happy End garantiert. Für wen auch immer.
Pro Bildband wird ein Euro für
einen guten Zweck gespendet
Nach „Omas neue Kleider“ hätten die Besucher auf den Tischen gesessen, schrieb WZ-Mitarbeiter Guido Beckers über die Aufführung 1993: Auch damals eroberte die Laienspielgruppe Haus Vorst. Die unterhaltsame Dokumentation der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ wird pro Bildband einen Spendenanteil von einem Euro haben, der einem wohltätigen Zweck zugeführt wird.
Mit Spannung erwartet Arretz noch eine dritte Veröffentlichung aus Vorster Feder. Es handelt sich um das Buch „Gaststätten, Herbergen und Hotels in Alt-Vorst“, das der Heimatverein Vorst am 12. November offiziell vorstellen will. Heinz-Gerd Schuh und Wilfried Boms haben als Autoren die Informationen auf 160 Seiten zusammengetragen. Arretz: „Ich kenne mich in Vorster Kneipen aus, aber da habe ich noch viel Neues erfahren.“
Zurück ins Pandemie-Jahr 2020 und zurück zur Laienspielgruppe. Die Ensemble-Mitglieder treffen sich zurzeit dienstags beim Mundwirt in Vorst, proben zwar nicht, tauschen sich aber weiter aus. Es bleibt die Hoffnung, dass Corona das Jubiläumsjahr nicht überschattet und einen Probenbetrieb wieder möglich macht. „Wir werden von Besuchern oft angesprochen, wann wir wieder spielen“, sagt Arretz. Man habe sich jetzt überlegt, kleine Sketche einzustudieren, um nicht aus der Übung zu kommen. Werden sie schon nicht. Immer an den Titel des nächsten Stückes denken: „Wir schaffen das!“