Willich Wahlefeldsaal: Schützen planen auch ohne Urteil

Wegen einer Klage ist die Zukunft des Saals unklar. Die Bruderschaft St. Sebastianus kündigt trotzdem viele Veranstaltungen an.

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Neersen. Es gibt zwar noch immer die Unsicherheit, inwieweit und zu welchen Zeiten die Bruderschaft St. Sebastianus Neersen den Wahlefeldsaal weiter nutzen oder vermieten darf (es steht nach wie vor eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster gegen die Berufung der Klägerin aus), dennoch blickten die Schützen bei ihrer Generalversammlung zuversichtlich nach vorn. Denn einige eigene Veranstaltungen hatten größtenteils 2015 für ein Plus in der Kasse gesorgt.

Nach wie vor hoffen die Schützen, dass doch noch ein größeres Einvernehmen als bisher mit der klagenden Anwohnerin erreicht wird. „Zumal sie jetzt etwas moderater geworden ist“, sagte Brintrup. Allerdings steht ein weiteres Problem an: Direkt neben dem Wahlefeldsaal wollen die Schützen ihre neue Schießanlage errichten. „Wir haben die Anlage bekommen, die ursprünglich am Kaisersaal in Willich stand und abgenommen war, wollen diese auch, was den Lärm angeht, auf den neuesten Stand bringen“, so Brintrup. Die neue Anlage soll die alte ablösen und eigentlich im April aufgestellt sein. Hierzu erwartet die Nachbarin wohl noch gutachterliche Aussagen.

„Eigentlich bräuchten wir den Saal zur generellen Fremdvermietung nicht unbedingt, von den Karnevalsveranstaltungen mal abgesehen, wenn wir den Saal für unsere Veranstaltungen optimal nutzen“, sagte Alexander Schaath. Er war einer der Kassenprüfer und bescheinigte den eigenen Finanz-Experten, Dieter Jinkertz und Herbert Noever, eine hervorragende Arbeit. Der Präsident hatte auch gleich einen Vorschlag, was man zusätzlich im Wahlefeldsaal noch machen könnte: „Ein Silvesterball wäre auch nicht schlecht.“ Darüber wird sich der neugewählte Vorstand noch unterhalten.

Auch das will die Bruderschaft in den Griff bekommen: Aufgrund der bereits vor längerer Zeit erfolgten Umgestaltung des Minoritenplatzes mussten von den Schützen ursprünglich Anliegerkosten von rund 13 000 Euro gezahlt werden. Dank eines städtischen Zuschusses von 50 Prozent ist es noch die Hälfte. Und diese Summe soll jetzt beglichen werden.

Zur Vollversammlung erschienen ferner Ehren-Präsident Manfred Gumbinger, die Ehrenmitglieder Ludwig Küppers und Josef Vennen sowie Ehren-Brudermeister Peter Vennen, der bis zuletzt der Geschäftsführer Saal war und für diesen Posten nicht mehr kandidierte. Philipp Meyer erklärte sich bereit, die Funktion des Saal-Geschäftsführers zu übernehmen, Heike Küppers die Schriftführung. Daniel Miertz heißt der alte und neue Brudermeister, Dieter Jinkertz bleibt Schatzmeister, zum Fachbereichsleiter „Karneval“ wurde Markus Wenzel. Um das nächste Festbuch kümmern sich Jürgen Leipertz und Oliver Beck. Jungschützenmeisterin ist wie bisher Sabine Strombach.

Das neue Königspaar der Sebastianer, Jürgen und Sabine Leipertz, wird beim traditionellen Wurstabend am 20. Februar, ab 18 Uhr, im Wahlefeldsaal gekrönt.