Tönisvorst Wie beurteilen Sie das Einkaufs-Ambiente in Tönisvorst?

WZ vor Ort: Das Team der Rollenden Redaktion fragt am Freitag auf der Hochstraße in St. Tönis nach.

Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Es ist gerade mal drei Jahre her, als die Einzelhändler in St. Tönis mit einer speziellen Aktion bundesweit für Furore sorgte: Viele Geschäfte klebten ihre Schaufenster mit schwarzer Folie ab, um zu demonstrieren, wie es aussähe, wären sie nicht am Ort. Gleichzeitig versuchten die Geschäftsleute, so auf den sogenannten „Beratungsklau“ aufmerksam zu machen — im Fachgeschäft Fragen stellen und im Internet bestellen. Wo aber steht die Stadt heute?

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Generell gilt: Es ist viel Bewegung innerhalb der Geschäftswelt. Derzeit wird beim Elektronik-Händler Brings und Weckauf die Übergabe an einen Nachfolger vorbereitet, das Modegeschäft Peeren zieht in die Innenstadt, dort wo bis vor kurzem noch die Buchhandlung untergebracht war. Dennoch soll es wieder einen Buchhändler geben (die WZ berichtete). Hier wird das frühere Geschäft der Familie Osterath umgebaut. Bekanntlich hatte die Familie dieses kurz vor dem Tod des Namensgebers geschlossen. Gegenüber von diesem Geschäft ist ebenfalls Bewegung: Der Herrenmode-Laden sucht ein neues Lokal, Fotografin Ira Ingenpaß einen Nachmieter. Dieser Teil der Hochstraße sieht sich durchaus bisweilen einer nicht so hohen Frequenz an Laufkunden gegenüber.

Nach wie vor ist die Hochstraße ein Magnet, der auch von der hohen Frequenz des Lebensmittlers Rewe am Alten Graben profitiert. Wenn dann noch Markttag ist, kann die Resonanz sich wirklich sehen lassen. Bekanntlich ist aber nur einmal wöchentlich Markttag. Natürlich gibt’s Probleme — wen wundert’s. Und genauso natürlich gibt’s keine Patentlösung. Aber dennoch: Immer noch wird die Einkaufsqualität in St. Tönis geschätzt, auch von Besuchern aus der Nachbarschaft, etwa aus dem benachbarten Krefeld.

Was sicher zur Attraktivität beigetragen hat, ist die zusätzliche Anbindung des Alten Grabens durch Geschäfte wie dm oder das Café Steeg, wo’s jeweils zwei Eingänge gibt. Und wenn man dann noch Flächen wie den Seulenhof häufiger nutzen könnte, wie dies das Café himmlich immer wieder vorführt, dann wäre ein weiterer Schritt getan. Keine Frage: St. Tönis ist wirklich nicht schlecht aufgestellt. Aber nutzt es seine Chancen? Und tragen Aktionen wie „Königlich Shoppen“, auf denen u.a. Apfelkönigin Sonja wirbt, dazu bei, dass der Ortskern deutlicher wahrgenommen wird?

Diesen Fragen geht die WZ am Freitag nach. Die Rollende Redaktion fragt zwischen 10.30 und 11.30 Uhr auf der Hochstraße Passanten, wie sie das Einkaufsambiente beurteilen und wo sie Verbesserungsbedarf sehen.

Dabei kann durchaus die Situation im kleineren Stadtteil Vorst ebenfalls zur Sprache kommen. Klar, hier steht nicht unbedingt das Einkaufserlebnis im Mittelpunkt. Aber der Marktplatz und die angrenzenden Straßen mit ihrer Gastronomie sorgen besonders an Sommertagen (und noch mehr an den Abenden) für eine heimelige Atmosphäre. Einheimische, die jetzt ihre Zweifel haben, sollten ruhig mal Menschen von außerhalb fragen. Die Redaktion ist auch per Mail zu erreichen:

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