Willich: Die Faszination der Kanaren
Ausstellung: Über 500 Vögel waren bei der Willicher Stadtmeisterschaft zu sehen, die in Kaarst ausgetragen wurde.
Willich. Die 5. Offene Stadtmeisterschaft der Vogelfreunde Willich am Wochenende in der Kaarster Gärtnerei Hoevels war ein voller Erfolg. In der Wertung waren diesmal 520 Vögel - 150 mehr als vor einem Jahr.
Die prachtvollen Tiere kamen in dem lichtdurchfluteten Ambiente besser zur Geltung als in irgendeinem Saal einer Gaststätte. Die Besucher scheinen dies ebenso zu honorieren wie die hervorragende Bewirtung - sie kamen in großer Zahl. Ebenfalls erfreulich: Die Vogelfreunde Willich haben jetzt 15 Mitglieder - drei mehr als im Vorjahr. Gute Voraussetzungen also, um in 2011 das 50-jährige Vereinsjubiläum zu feiern.
23 Stadtmeister waren gekürt worden, zwölf von ihnen sind Mitglieder des Willicher Vereins. Den besten Kanarienvogel der Schau beispielsweise stellte Hans Schmitz. Sein Farbkanare in Orange bekam 94 von 100 Punkten - ein Traumergebnis.
Vereinsvorsitzender Hans Bayer setzte sich in der Kategorie "Großsittiche Altvögel große Arten" durch. Zu den besonders erfolgreichen Züchtern des Willicher Vereins gehören auch Günter Pudlo, Reinhold Prior, Alois Schöberl und Wolfgang Schulten.
Sie stammt zwar aus Viersen, ist aber ein Hoffnungsschimmer für die anderen Züchter: Maike Bauer wurde als Jugendliche für ihre Erfolge bei der Kanarienvogelzucht ausgezeichnet.
Ein Gang durch die Käfigreihen faszinierte die Tierfreunde. Da waren zum Beispiel die Positurkanaren - mit der etwas rundlichen Figur sind sie die "Rubenstypen" unter den Kanaren.
Ganz zierlich: Der Kapuzenzeisig. Hans Bayer weiß, dass die Fichtenkreuzschnäbel im Winter brüten und ihre Jungen großziehen. Der Grund: Zu dieser Zeit gibt es am meisten von ihrer Lieblingsspeise, den Tannen- und Fichtennadeln. Ein kleines Wunder der Natur: Die zunächst noch geraden Schnäbel der Jungvögel kreuzen sich erst, wenn sie älter werden.
Jürgen Dahlen aus Krefeld, neues Mitglied bei den Willicher Vogelfreunden, präsentierte die sehr seltenen "Strohwitwen": Diese Vögel, deren Schwänze wie Strohhalme aussehen, dürfen nicht mehr aus Ländern wie Äthiopien, Uganda oder Tansania exportiert werden. Die gefiederten Raritäten sind Wirtsvögel, das heißt, sie lassen ihre Jungen von fremden Weibchen aufziehen.
Hans Bayer freute sich über das "vorzüglich", mit dem die Preisrichter seinen Vielfarben-Großsittich bewertet hatten. Die Rahmenschau machte die Ausstellung noch attraktiver mit Vögeln wie Gelbschnabelamazonen oder Rosenköpfchen.