Willich: Die Krise als Chance nutzen

Es gibt Firmen, die nutzen die momentane Situation für Investitionen. Die Wirtschaftförderer machen ihnen Mut.

Willich. Hypotheken-Krise, Banken-Krise, Wirtschafts-Krise - seit Mitte des vergangenen Jahres vergeht kein Tag ohne Krisen-Gerede. Wer das Wort bei Google eingibt, erhält mehr als 14,2 Millionen Treffer. Doch mittlerweile können die meisten Leute die immer neuen Krisen-Meldungen nicht mehr hören. Zu dieser Sorte Mensch gehört sicher auch Peter Heinze, der als Wirtschaftsförderer der Stadt Willich quasi von Berufs wegen ein Optimist ist.

Sicher, auch an Heinze und seiner Chefin Andrea Ritter, Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen und Gewerbe, sind die schlechten Nachrichten nicht spurlos vorüber gegangen.

Der ein oder andere lange vorbereitete Grundstücksverkauf ist zum Beispiel nicht zustande gekommen, weil der potenzielle Käufer in letzter Minute einen Rückzieher machte. "Meist mit Hinweis auf die Wirtschaftskrise", sagt Heinze.

Doch andererseits, so betont der Wirtschaftsförderer, biete die Krise eine große Chance zu investieren - vor allem für Firmen. Denn die Baupreise seien im Moment niedrig, Stahl für neue Hallen sei günstig zu bekommen. "Auch die Banken sind wieder finanzierungsfreudiger geworden", sagt Heinze.

Und die Rahmenbedingungen für Kreditvergaben seien insgesamt gesehen gut. "Wenn die Konjunktur wieder anzieht, könnte sich dies ändern."

Mit einem Neubau, so wirbt Peter Heinze weiter, könne sich eine Firma am Markt neu und besser positionieren sowie die eigenen Mitarbeiter inspirieren. Und tatsächlich scheinen auch Firmenchefs diese Chancen der Krise erkannt zu haben: "Seit März hat es wieder eine verstärkte Nachfrage nach Grundstücken gegeben", berichtet Andrea Ritter.

Einige Verkäufe hat die Wirtschaftsförderung schon unter Dach und Fach. So hat erst jüngst das Unternehmen "Spirit of Spice" ein Grundstück im Stahlwerk Becker erworben. Der 10-Mann-Betrieb ist im Gewürzhandel auf Expansionskurs.

Andrea Ritter und Peter Heinze hoffen auf viele Nachahmer. Und machen in Gesprächen mit interessierten Unternehmen auf die Stärken der Stadt aufmerksam: günstige Steuern und Gebühren, gut erschlossene Grundstücke, sehr gute Lage mit "eigenem" Autobahnring in der Nähe von Düsseldorf.