Garde- und Schautanzturnier in St. Tönis Tanzwettbewerb: Glitzer, Glanz und Spaß

St. Tönis · 45 Karnevalsvereine aus der Region nahmen am Tanzturnier des Jugendkarnevalsvereins 1978 rot-weiß St. Tönis teil. In 19 Kategorien zeigten sie ihre Choreografien.

Am Garde- und Schautanzturnier des Jugendkarnevalsvereins 1978 rot-weiß St. Tönis nahmen 45 Karnevalsvereine in 19 Wettbewerbskategorien teil. Auch für die Kleine Garde des JKV gab es einen ersten Platz.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Glitzer, Glanz und Karneval – all das fand sich am Samstag im Forum des Schulzentrums Corneliusfeld in St. Tönis, als der Jugendkarnevalsverein (JKV) 1978 rot-weiß St. Tönis zum Gardetanzfestival Freestyle eingeladen hatten. Es versammelten sich insgesamt 45 Karnevalsvereine aus der Region, von Kempen bis Aachen, um in 19 Wettbewerbskategorien ihre hart erprobten Choreografien zu präsentieren.

In bunten Outfits mit glitzerndem Make-up brachten die Tänzerinnen und Tänzer die Bühne zum Beben. Bei einem wahren Spektakel performten sie auf der Bühne ihre akrobatischen Tänze und verbreiteten gute Stimmung im Publikum. Neben Radschlägen zur klassischen Flötenmusik beinhaltete das musikalische Repertoire an diesem Tag auch Hits wie „Ich will Spaß“ von Markus und „No Limit“ von 2 Unlimited sowie Instrumental-Cover bekannter Klassiker wie „Maniac“ von Michael Sembello. Auch die Kostüme versprachen einige Vielfalt – von Gardekostümen über Rennfahrer-Anzüge bis hin zu Perücken und Laborkitteln.

In diesem freien Turnier konnten sowohl Verbände als auch einzelne Tänzerinnen und Tänzer antreten. Bewertet wurden die Choreografien nach den Kriterien Synchronität, Musik, Tanzelemente, Choreografischer Aufbau und Gesamtbild. Dafür beobachteten sechs Juroren von der Empore aus die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne und vergaben zu jedem Kriterium bis zu 15 Punkte.

Genau aus den Reihen der Juroren feiere man an diesem Tag auch einen Abschied, erzählte die 1. Vorsitzende des JKV, Verena Arndt. Seit Anfang an war Ulrike Gracin (68) in der Garde-Jury mit dabei. Jetzt, nach 26 Jahren, verabschiede sie sich jedoch aufgrund körperlicher Einschränkungen. Dieses Turnier war ihr letztes. Arndt betonte: „Wir werden sie in der Jury vermissen, aber immerhin wird sie im Herzen immer dabei bleiben.“

Dann betrat die zwölfjährige Sophie vom Kamp-Lintforter Karnevalsverein 1979 (KKV) die Bühne, selbstverständlich im Glitzerkleid. Aus dem Publikum erklangen lautstarke Anfeuerungsrufe ihrer Vereinskollegen. Auch Sophie glänzte mit einer dynamischen Tanzeinlage und akrobatischen Elementen. Ausgepowert verließ sie anschließend die Bühne. Für sie war es das zweite Mal beim Gardetanz-Turnier. Ihre Choreografie hatte sie mit ihrer Trainerin seit dem vergangenen Jahr geprobt. Seit 2018 ist die Mitglied beim KKV. Besonders gefielen ihr die Stimmung und die Möglichkeit, sich von so vielen anderen Tänzerinnen und Tänzern inspirieren zu lassen, aber auch die Kleidung und die große Bühne seien ein positiver Faktor, berichtete die Zwölfjährige. Haben die begeisterten Anfeuerungsrufe denn beim Auftritt geholfen? „Ja“, antwortete Sophie. In Zukunft will sie weiter beim Gardetanz bleiben und auch beim St. Töniser Turnier mitmachen.

Die Motoren jaulten, als die Tanzgarde Närrische 11 die Bühne in Beschlag nahm. Mit einem Bühnenhintergrund wie aus der Boxengasse – mitsamt aufblasbaren Reifen – gaben sie ordentlich Gas. Mit ihrer rhythmischen Choreografie zu thematisch passenden Liedern wie „Benzin im Blut“ lieferte sie einen beeindruckenden Auftritt, bei dem die Tanzgarde mit Hebefiguren und Würfen die gesamte Bühne für sich einnahm. Der Schluss erfolgte mit Rennflaggen sowie Pokal und Champagnerflasche – natürlich zum Aufpusten.

Das Publikum war mitgerissen, so auch Günter Fuchs (57) aus Stollberg. Er war zum ersten Mal beim St. Töniser Gardetanz-Turnier. Als Karnevalist der Karnevalsgesellschaft (KG) Mölle, der er vergangenes Jahr beigetreten ist, genoss er vor allem die Gemeinschaft und den Zusammenhalt innerhalb des Vereins, welcher bei diesem Turnier auch gut widergespiegelt würde, sagte er.

Über einige der begehrten Pokale durften sich beispielsweise die Jugend-Showtanzgruppe des TSV Kevelaer Dance Passion freuen. Auch Solisten wie Talina Peters vom KG Echte Fründe Oberhausen und Myleen Dreißen von der Gesellschaft Schwanenfunker erreichten einen der ersten Plätze. Und sogar für die Kleine Garde des JKV gab es einen ersten Platz.