Einrichtungen in Willich und Tönisvorst Streik am Freitag: Diese Einrichtungen sind betroffen

Willich/Tönisvorst · Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten von Bund und Kommunen in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung für Freitag erneut zum Streik auf. Welche Einrichtungen in Willich und Tönisvorst davon betroffen sind.

Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen.

Foto: dpa/Peter Kneffel

(msc) Da die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am 18. Februar ohne Angebot blieben, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) im Bezirk Linker Niederrhein die Warnstreiks deutlich verstärkt und ruft die Beschäftigten in Einrichtungen der Sozialen Arbeit und Erziehung vor dem Hintergrund des Equal Pay Day (7. März) und des Frauentags (8. März) zu einem bundesweiten Streiktag am 7. März auf. Auch städtische Einrichtungen in Willich sind davon betroffen, in Tönisvorst ist es eine.

Die Kita Kantstraße in Willich bietet am Freitag eine Notbetreuung für Kinder über drei Jahren bis 14 Uhr an. „Eine Betreuung der U-3-Kinder ist leider nicht möglich“, teilt die Stadt mit. In der Kita Huiskensstraße in Anrath wird eine eingeschränkte Betreuung bis 13.30 Uhr angeboten, ab 13.30 Uhr wird eine Notgruppe geöffnet. Die Kita LOK in Anrath und die Kita Blauland in Schiefbahn bleiben komplett geschlossen. In der Kita Bengdbruchstraße in Neersen wird eine Notgruppe bis 14 Uhr angeboten. In der OGS Gottfried-Kricker-Schule wird eine Notbetreuung eingerichtet. „In allen betroffenen Einrichtungen sind die Eltern entsprechend informiert worden“, so die Stadt weiter. In Tönisvorst wird in der Kita Panama von 7.30 bis 13.30 Euro eine Notbetreuung eingerichtet, in den anderen städtischen Einrichtungen soll es keine Einschränkungen geben.

Der 7. März markiere symbolisch den Gender-Pay-Gap, also den Abstand zwischen dem Gehalt von Männern und Frauen, der 2024 in Deutschland 16 Prozent betrug, teilt Verdi mit. „Es wird Zeit, dass die typisch als weiblich definierten Arbeitsbereiche gerecht entlohnt werden und dass endlich faire Arbeitsbedingungen ermöglicht werden“, fordert der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Dominik Kofent.

Im öffentlichen Dienst arbeiten laut Verdi in der Pflege, in Kitas und in der Sozialen Arbeit mehrheitlich Frauen. „Diese Arbeitsfelder sind geprägt von hoher Verantwortung für Menschen und durch emotionale Belastung der Beschäftigten, da die aktuellen Bedingungen meist aufgrund schlechter Personalausstattung und Arbeitskräfte-/Fachkräftemangel nicht ausreichen, um den Menschen gerecht werden zu können“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.

Eine Arbeitszeitbefragung von Verdi habe gezeigt, dass die schwierigen Arbeitsbedingungen und die unattraktiven Arbeitszeiten der Beschäftigten in den sozialen und pflegenden Berufen neben der angespannten Arbeitsmarktlage die am häufigsten genannten Gründe für unbesetzte Stellen seien.