Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommunen für heute zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Die Aktion soll Druck im Tarifkonflikt für Beschäftigte im Gesundheitswesen, der Altenpflege und im Rettungsdienst machen. Während heute in diversen Städten mit erheblichen Störungen zu rechnen ist, bleibt die Situation in Wuppertal weitgehend stabil.
Die Forderungen sind klar: acht Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro zusätzlich im Monat sowie höhere Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten und drei zusätzliche freie Tage – diese wurden als nicht finanzierbar abgelehnt. Auch Wuppertaler Beschäftigte sind durch den bundesweiten Streikaufruf angesprochen, doch die Stadt sorgt dafür, dass der Betrieb in den betroffenen Einrichtungen weitgehend reibungslos läuft, auch wenn einzelne Beschäftigte streiken sollten.
Die Feuerwehr wird weiterhin voll funktionsfähig bleiben, da der überwiegende Teil des Personals als Beamte arbeitet und nicht streikberechtigt ist. Auch der Rettungsdienst wird ohne Einschränkungen weitergeführt – für die Notfallversorgung ist jederzeit gesorgt, betont Thomas Eiting, Pressesprecher der Stadt Wuppertal. „Menschen in einer Notsituation können und sollen sich wie immer an den Notruf wenden“, versichert er.
In den städtischen Alten- und Pflegeheimen (APH ) sei eine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft kurz vor Abschluss. „Aus den Erfahrungen der letzten Tarifrunden wird auch in diesem Jahr mit eher verhältnismäßig geringen Einschränkungen im Betrieb gerechnet – jedenfalls haben wir aktuell keine gegenteiligen Anzeichen“, erklärt Martina Eckermann, Pressesprecherin der Stadt. Die Eigenbetriebe seien darauf vorbereitet, bei kurzfristigem Personalausfall flexibel zu reagieren und den Betrieb aufrechtzuerhalten. Es bleibt abzuwarten, wie hoch die Beteiligung der Mitarbeiter an den Streikaktionen letztlich ausfällt.
Zu den Forderungen Verdis äußert sich Eckermann besorgt: „Insbesondere der Sockelbetrag (Mindestentgelterhöhung von 350 Euro pro Monat) würde dazu führen, dass die Differenz in der Gehaltsstruktur von Pflegehilfspersonal und dem Pflegeassistenz- beziehungsweise -fachpersonal stetig geringer wird.“ Damit befürchte man, dass die Motivation, die erforderliche Ausbildung zur Pflegefachassistenz sowie zur Pflegefachkraft zu absolvieren, eher abnehmen könnte. „Genau diese qualifizierten Mitarbeitenden werden im Zuge der Umsetzung des neuen Personalbemessungsverfahrens aber dringend benötigt.“
Ein Teil des Wuppertaler Klinikpersonals wird sich am Streik beteiligen. So macht das Helios-Klinikum in einer Mitteilung klar, dass die Früh- und Spätschichten der Pflegekräfte bestreikt werden. Daher wurde eine Notdienstvereinbarung mit Verdi getroffen, um sicherzustellen, dass Notfälle auch während des Streiks schnell und adäquat behandelt werden. „Hierzu wurden für die einzelnen Stationen und Bereiche Notdienstbesetzungen definiert“, erläutert die Sprecherin des Klinikums, Marie Weidauer. Henning Brust von Verdi teilt mit: „Der Bereich der Radiologie wird mit stärkeren Ausfällen rechnen müssen, da hier vermehrt Mitarbeiter am Streik teilnehmen.“
Andere Krankenhäuser in Wuppertal sind nicht vom Streik betroffen, die Beschäftigten arbeiten wie gewohnt.