Es ist das übliche Spiel während Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft stellt Forderungen, die Arbeitgeber geben in den ersten Verhandlungsrunden kein Angebot ab, genau wissend, was folgt: Warnstreiks. Am Ende einigen sie sich doch. Es ist ein Ritual, das ermüdet. Vor allem diejenigen, die nichts an der Situation ändern können. Heute sind das beispielsweise Patienten und Heimbewohner. Nächste Woche werden es wahrscheinlich wieder die Fahrgäste des ÖPNV sein. Denn vom 14. bis 16. März steht die inzwischen dritte Verhandlungsrunde an. Verdi wird sich die Gelegenheit, im Vorfeld noch einmal massiv zu streiken, nicht entgehen lassen wollen. Und über den ÖPNV trifft man die meisten Menschen. Daher wäre es nicht überraschend, wenn auch in Wuppertal nächste Woche gleich an zwei Tagen gestreikt wird, so wie es Verdi in der Vergangenheit immer wieder gerne gemacht hat. Blöd nur, dass die, die an der Situation etwas ändern können – die Arbeitgeber –, davon nicht betroffen sind. Tatsächlich sparen sie sogar, wenn Bus und (Schwebe)-Bahn nicht fahren. Doch das ficht Verdi nicht an. Es muss gestreikt werden. Gehört schließlich zum Ritual dazu.
Meinung WZ-Kommentar zu den Warnstreiks im Öffentlichen Dienst: Ermüdendes Ritual
Wuppertal · Am heutigen Tag wird einmal mehr im Öffentlichen Dienst gestreikt. Betroffen sind unter anderem Krankenhäuser und Pflegeheime. Dazu aufgerufen hat Verdi.
06.03.2025
, 09:33 Uhr