Willich: Feuerwehr - Wehrchef muss aus Ehrenamt kommen
Die Überlegung, hauptamtliche Kräfte einzusetzen, stößt auf Skepsis.
Willich. Wäre es sinnvoll, die bisherigen Kreis- und Bezirksbrandmeister durch hauptamtliche Kräfte zu ersetzen? Der Willicher FDP-Vorsitzende Thomas Brandt hat sich ganz klar gegen solche Überlegungen aus dem Landes-Innenministerium ausgesprochen und betont, die ehrenamtliche Führungsstruktur der Freiwilligen Feuerwehren müsse beibehalten werden.
Ganz ähnlich sieht das Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel aus Anrath. "Nicht unproblematisch" seien die Vorüberlegungen zu einer Novellierung des Feuerschutz-Hilfeleistungsgesetzes. Danach würden die bisherigen Kreisbrandmeister, die für eine Amtszeit von sechs Jahren aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr bestimmt werden, durch Berufsfeuerwehrmänner des höheren Dienstes ersetzt.
"Wir sind hier in der Gefahr, dass ein bewährtes Verfahren ohne Not über den Haufen geschmissen wird", sagt Riedel. Die Professionalität der jetzigen Feuerwehrführungen sei sicher nicht geringer einzuschätzen als die von Berufsfeuerwehrleuten.
"Ich selbst bin 37 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr", erläutert Riedel. Um überhaupt Kreisbrandmeister zu werden, müsse man die Befähigung zur Führung einer Stadt-Feuerwehr vorweisen können.
Dass die komplexe Aufgabe eines Kreisbrandmeisters allerdings nicht nur ehrenamtlich zu leisten sei, verdeutlicht Peter Kreutzer, bei der Stadtverwaltung Willich für Feuer- und Zivilschutz zuständig: "Es ist unmöglich, neun Feuerwehren im Kreis Viersen nach der eigentlichen Arbeitszeit zu führen. 80 Prozent des Gehaltes eines Kreisbrandmeisters werden daher über die Kreisumlage finanziert."
Im Falle von Klaus-Thomas Riedel kommen die restlichen 20 Prozent von der Stadt, wo der Anrather im Team der Wirtschaftsförderung beschäftigt ist.