„De Bütt“: Interview mit Badleiter Philipp Bauknecht „Wir sind einfach ein schönes Bad“

Willich. · Interview „De Bütt“-Leiter Philipp Bauknecht über Veränderungen, Fachkräftemangel und Gewalt in Schwimmbädern.

Philipp Bauknecht auf dem Außengelände des Willicher Freizeitbades „De Bütt“.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Philipp Bauknecht freut sich auf die Schwimmbadsaison 2020 im Willicher Freizeitbad „De Bütt“. Der Badleiter spricht im Interview über das moderne familienfreundliche Bad am Rande der Willicher Innenstadt.

Was zeichnet das Willicher Schwimmbad „De Bütt“ aus?

Philipp Bauknecht: Wir sind einfach ein schönes Bad. Es ist eine Wasserwelt für die ganze Familie, in der sich Jugendliche und Senioren genauso wohlfühlen, denn für jedes Alter gibt es Angebote. Welches Bad hat schon ein 200 Quadratmeter großes Freizeitbecken, das unter einer gigantischen Glaskuppel liegt, die den Blick in den Himmel ermöglicht, und zudem ein Außenbecken, das über einen Schwimmkanal zu erreichen ist? Unsere 90 Meter lange Rutsche, die Black Hole, ist nach wie vor ein Renner. Die allerkleinsten Nichtschwimmer können das Babybecken nutzen, in dem seit diesem Jahr auch wieder der Elefant und die Schlange Wasser spritzen. Dazu kommt das Kinderbecken. Im Freizeitbecken mit Strömungskanal, den Bodensprudlern, den Massagedüsen, den Whirlliegen und der Schwallwasserdusche fühlen sich die Besucher wohl. Wir haben des Weiteren ein Lehrschwimmbecken, das große Sportbecken mit Hubboden sowie ein Variobad. Relaxen im Wintergarten, unsere neue Saunalandschaft, für den Sommer der große Freibadbereich mit mehreren Becken, Breitrutsche und Dingen wie unter anderem dem Strömungskanal mit Schaukelbucht – langweilig wird es bei uns also nie.

Die neue Saunalandschaft ist ja gerade an den Start gegangen. Gibt es 2020 weitere Baumaßnahmen?

Bauknecht: Ja. Wir planen die Anlage eines 15 mal 20 Meter großen Hüpfkissens im hinteren Bereich der Freibadliegewiese. Dafür wird ein Sprungtuch in einen im Boden eingelassenen Rahmen gespannt, das dann automatisch über einen Motor aufgeblasen wird. Es entsteht somit ein großer Sprunghügel, der sicherlich für viel Bewegung und Spaß sorgen wird. Wir wollen in Kürze mit den Bodenarbeiten starten, wobei auch Stromleitungen gelegt werden müssen. Wenn alles planmäßig läuft, soll das Hüpfkissen mit der Eröffnung der Freibadsaison von den Gästen genutzt werden können.

Worauf können sich die Besucher in diesem Jahr insbesondere freuen?

Bauknecht: Wir bieten erstmalig eine lange Saunanacht an. Die erste findet am 28. März und die zweite am 26. September statt. Es geht jeweils um 20 Uhr los und endet um 1 Uhr morgens. Dazu bieten wir ab 21.30 Uhr FKK-Schwimmen an. Wir begrenzen die Personenzahl dabei auf 80 Personen. Dazu kommt die bekannte Fitness-Nacht am 7. März, und auch die Stunden der Entspannung werden nicht fehlen.

In vielen Bereichen wird von Facharbeitermangel gesprochen. Trifft das in Sachen Fachangestellte für Bäder in „De Bütt“ auch zu?

Bauknecht: Dass Stellen dauer-
haft nicht besetzt werden können, war in „De Bütt“ bislang noch nicht der Fall. Wir bilden selber aus und erhalten auf diesem Weg exzellent ausgebildeten Nachwuchs. Momentan haben wir fünf Bewerbungen für die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe vorliegen. Dazu kommen neun Bewerbungen zum Meister für Bäderbetriebe. Da uns einer unserer Meister für Bäderbetriebe in diesem Jahr verlässt, müssen wir die Stelle neu besetzen.

Was Gewalt oder auch sexuelle Übergriffe in Schwimmbädern angeht, bleibt es im Willicher Schwimmbad ruhig. Wie kann das erreicht werden?

Bauknecht: Ich denke, dass wir mit beiden Themen keine Probleme haben, liegt an der hohen Dichte unseres Personals. Unsere Mitarbeiter sind am Beckenrand präsent und identifizieren sich mit dem Bad und der Badordnung. Sie sitzen nicht in einem Überwachungsraum und beobachten von dort aus, ob sie jemanden retten müssen, sondern sie sind mittendrin. Allein diese Präsenz spricht für sich. Ansonsten sprechen unsere Mitarbeiter die Badbesucher direkt an, wenn sie das Gefühl haben, dass etwas nicht rund läuft. Bei uns sollen die Besucher eine schöne Zeit verbringen, das ist unser aller Ziel.

Waren Sie mit den Besucherzahlen des Bades im vergangenen Jahr
zufrieden?

Bauknecht: Auf jeden Fall. Mit 62 576 Besuchern haben wir innerhalb der letzten 15 Jahre den zweitbesten Sommer erreicht. In der Halle verzeichnen wir einen Aufwärtstrend im Vergleich zu den Jahren davor. 399 492 Besucher nutzten das Hallenbad. Dazu kommen die Saunakunden mit mehr als 20 000 Besuchern.

Wie sieht es in Sachen Schwimmkurse und sportliche Angebote in „De Bütt“ aus?

Bauknecht: Nicht nur wir als Schwimmbad bieten Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene an. Vereine wie auch Schwimmschulen offerieren entsprechende Kurse, so dass wir keine langen Wartezeiten haben, wenn jemand schwimmen lernen möchte. Die Dichte an Kursen ist uns wichtig. Gut angenommen wird das Angebot für Erwachsene, in unserem Variobad schwimmen zu lernen, wo man etwas abgeschirmt vom allgemeinen Badgeschehen üben kann. Im weiteren sportlichen Bereich können unsere Besucher auf Wassergymnastik, Aqua-Bike- und BEboard-Kurse zurückgreifen.