Großtagespflege Die „kleinen Mäuse“ stehen schon in den Startlöchern

Willich. · Willich hat ab dem 1. Oktober eine neue Großtagespflege für Kinder.

Bei der Eröffnung (v.l.): Silvia Doberstein, Angelika Tomm, Guido Goertz, Lena Lottmann, Nicole van de Ven, Nadine Brück und Brigitte Schwerdtfeger.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Der Fenstersichtschutz in Form eines einzigen großen gelben Käses mit Löchern, auf dem sich kleine bunte Mäuse tummeln, fällt schon von weitem ins Auge und ruft ein Lächeln ins Gesicht. An der Brauereistraße 10 sind „Die kleinen Mäuse“ eingezogen. Mit dem 1. Oktober wird Willich um eine Großtagespflege für neun Kinder zwischen vier Monaten und drei Jahren reicher.

Zur feierlichen Eröffnung hatte Geschäftsführerin Angelika Tomm indes jetzt schon eingeladen. Mit Stadtverwaltung, Politik, zukünftigen kleinen Nutzern und deren Eltern feierte Tomm den in wenigen Tagen stattfindenden Start. Die Freude darüber, dass Willich mit der neuen Großtagespflege sein Betreuungsangebot vergrößern konnte, stand allen an der Gründung beteiligten Personen ins Gesicht geschrieben, schließlich ist die Nachfrage nach Betreuung, gerade im U3-Bereich, groß. Der Kooperationsvertrag zwischen der Großtagespflegestelle und der Stadt Willich sichert eine entsprechende Versorgung ab.

Mit Tomm und ihrem Team geht eine erfahrene Crew an den Start, schließlich ist sie auch die Geschäftsführerin der „Kaarster Mäusebande“ an der Alten Heerstraße in Kaarst. Die private Kita für Kinder bis sechs Jahren gibt es seit knapp zwölf Jahren. „Sie war ein Produkt der eigenen Not“, erinnert sich Tomm in ihrer Eröffnungsansprache. Seinerzeit suchte sie selber eine entsprechende Betreuung für ihr erstes Kind. Sie fand nichts und gründete die „Kaarster Mäusebande“.

„Kaarster Mäusebande“ sollte
ursprünglich in Willich entstehen

Wobei sie diese damals schon gerne in Willich angesiedelt hätte, was aber an fehlenden Räumlichkeiten scheiterte. So wurde es Kaarst, wo eine Kita frei wurde. „Mit Willich bin ich eng verbunden, da wir hier fast 20 Jahre gelebt haben. Auch wenn es damals mit der Mäusebande nicht klappte, so habe ich immer den Kontakt zum Jugendamt gehalten“, berichtet die Betriebswirtin, die nach wie vor in ihrem Beruf als Account-Managerin arbeitet. Über diesen nie abreißenden Kontakt entstand nun die neue Großtagespflegestelle „Die kleinen Mäuse“. Die Räumlichkeiten, in denen ehemals Barmer und davor eine Videothek sowie ein Rechtsanwalt zu finden waren, sind nicht mehr wiederzuerkennen. Ein großer hell und liebevoll gestalteter Hauptraum mit offener Küche samt langem Tisch mit Kinderstühlen für das gemeinsame Essen sowie Spiel- und Kuschelecken lädt zum Familienleben ein. Holzspielzeug bestimmt das Bild, ein fröhliches Mäusebild schmückt den Vorlesebereich mit seinen kleinen und großen Ohrensesseln. Die kleinen Betten im Nebenraum, das Foyer mit viel Platz für Kinderwagen und Co., die separate Wickelbar und die sanitären Anlagen mit ihren Waschbecken in Kinderhöhe samt den niedrig angebrachten Handtuchhaken – überall herrscht eine Wohlfühlatmosphäre.

„Es ist toll geworden und ich freue mich, dass diese Räume nun mit Leben gefüllt werden. Was sich in relativ kurzer Zeit entwickelt hat, ist gigantisch“, lobt der stellvertretende Bürgermeister Guido Goertz. Bis auf einen Platz sind ab 1. Oktober bereits alle Plätze belegt.