Willich: Plan A - Den Lebensraum fürs Alter schaffen
Ein Wohnprojekt für Menschen ab 55 soll in Alt-Willich umgesetzt werden.
Willich. Das Grundstück an der Osterather Straße ist mit einem Sicherheitszaun großflächig abgesperrt, letzte Reste der alten Bebauung sollen bis Mittwoch kommender Woche verschwunden sein.
Entstehen soll hier ab Herbst 2010 das Neubauprojekt der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) und des Vereins Plan A - ein Haus für generationsgerechtes Wohnen. 18 Wohnungen zwischen 47 und 86 Quadratmetern sollen in rund zwei Jahren Menschen über 55 Jahren zur Verfügung stehen.
Der Verein Plan A wurde 2008 von Willicherinnen gegründet, die sich über Wohnformen im Alter Gedanken machen. Ihr Ziel ist es, eine Wohnform zu schaffen, die auf nachbarschaftlichen Zusammenhalt setzt, gemeinschaftliche Aktivitäten hervorbringt, aber jedem Bewohner auch genügend Freiräume für ein selbstbestimmtes Leben lässt.
Sollte ein Bewohner pflegebedürftig werden, muss er keineswegs wieder aus dem Wohnprojekt ausziehen. "Wir sorgen dann dafür, dass ein ambulanter Pflegedienst ins Haus kommt und übernehmen nachbarschaftliche Dienste", sagt Vorsitzende Gisela Duinmeyer. Denn allein oder isoliert bleiben soll niemand im neuen Haus an der Osterather Straße.
Noch befindet sich das Projekt im Stadium der Vorplanung, die künftigen Bewohner diskutieren zur Zeit mit dem Architekten Norbert Rennen den ersten Entwurf. Plan A und die GWG gehen jedoch davon aus, dass nach Erteilung der entsprechenden Genehmigung 2011 mit dem Bau begonnen werden kann.
"Wichtig ist erstmal, dass sich die künftigen Bewohner einbringen und sich selbst ihren Lebensraum fürs Alter schaffen", sagt Elisabeth Icks von Plan A. In mehreren Workshops sollen ihre Ideen entwickelt werden und schließlich in die Planung einfließen.
Bisher steht fest, dass auf dem GWG-eigenen Grundstück ein zweieinhalbgeschossiger Bau mit 18 sowohl öffentlich geförderten als auch frei finanzierten Wohnungen und einem Gemeinschaftsbereich entstehen soll. Die Wohnungen werden nicht nur barrierefrei zugänglich sein, sondern auch schwellenfrei gebaut. Ein Beispiel: Die Duschen sind ebenerdig gebaut, komplett gefliest und 1,20 Meter mal 1,20 Meter breit.
Das Gebäude wird teilweise unterkellert - dort sollen Abstellräume und ein Waschkeller entstehen. Alle Wohnungen verfügen über eine Terrasse, einen Balkon oder eine Dachterrasse.
"Für mich ist das Projekt spannend, weil ich nicht möchte, dass jemand über mich bestimmt. Ich möchte das Umfeld, in dem ich gut alt werden kann, selbst planen", sagt Eva Joerißen, die in das Haus an der Osterather Straße einziehen möchte. Weitere zehn Menschen haben ebenfalls bereits fest zugesagt. Für die restlichen sieben Wohnungen werden noch Interessenten gesucht.