Willich/Tönisvorst: Bier und Schweinebauch zum Deutschland-Spiel
Was kommt zur Gartenparty beim Deutschland-Spiel am Samstag auf den Grill? Welche Getränke laufen am besten?
Willich/Tönisvorst. Der Gartentisch wartet darauf, gedeckt zu werden, der Grill steht parat, Getränke liegen im Kühlschrank. Mit ein bisschen Glück zieht das drohende Gewitter woanders hin, was also soll der Party zum Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft am Samstag noch im Weg stehen? Doch was gehört auf den Grill? Welche Getränke suchen die Menschen aus? Wie sind die Geschäfte vorbereitet. Die WZ hat sich umgehört.
Bauch ist der Klassiker. Nicht der von Diego Maradonna, sondern der vom Schwein an sich. Der, der dann auf dem Grill landet. "Wir merken den Ansturm gut", sagt Iwona Baitis, Verkäuferin beim Metzger Helbig in Vorst.
Vor dem vergangenen Wochenende hätten sie und ihre Kollegen immer wieder Grillspezialitäten nachmachen müssen. Damit rechnet sie auch jetzt. "Wir haben alleine acht Sorten Würstchen", erklärt sie. Gefragt sei eigentlich alles, auch das eher magere Fleisch.
Ein Renner bei den Kindern sei die so genannte Grillfackel, eine dünne Scheibe Bauch. Gefragt sind aber auch Spezialitäten wie die Tsatsiki-Tasche. Der Meister schlachtet hier noch selbst, weswegen die Frage nach argentinischem Rindfleisch schallendes Gelächter auslöst.
"Bei dem Wetter läuft alles, vom Wasser bis zum Bier", sagt Hans-Joachim Zielke, Geschäftsführer des Rewe-Marktes am Alten Graben in St. Tönis. Gerade wenn Deutschland an der Reihe sei, merke man sofort, wie die Menschen sich eindecken wollten. Besonders natürlich bei den angekündigten Temperaturen.
Gefragt seien daher auch besonders Mix-Getränke. "Die hauen nicht so rein", sagt Zielke. "Die Menschen planen Grillpartys, dafür brauchen sie Fleisch und Getränke." Nicht zuletzt habe sein Geschäft eine Reihe von Sonderangeboten aufgelegt.
Heftig ins Schwitzen, und das nicht nur wegen der vorherrschenden Temperaturen, geraten die Mitarbeiter der Getränkemärkte und -abteilungen. Das ist bei Top-Getränke an der Jakob-Krebs-Straße in Anrath nicht anders. "Die regulären Lieferungen reichen nicht aus. Die Großhändler fahren Extra-Touren", erklärt Filialleiter Andreas Wiesner. Gekauft werde alles, viel Bier, aber auch jede Menge Soft-Getränke. Cola zum Beispiel.
"Selbst ein solches Großunternehmen kommt kaum mit den Lieferungen nach", erzählt Wiesner. Er berichtet noch von einem speziellen Problem: "Wir können kaum noch einzelne Flaschen zurücknehmen. Uns fehlen die leeren Kästen." Da zeichnet sich momentan kaum eine Entspannung ab.
Womit befeuert der Deutsche bei der Party seinen Grill? Klare Ansage: mit Kohle. Die wird palettenweise gekauft im Raiffeisenmarkt Willich. Das bestätigt Mitarbeiter Jan Timpertz. Nicht so gefragt sind Lava- und Gasgrills.
Das Geschäft an der Moltkestraße war auf die Weltmeisterschaft eingerichtet: "Wir haben für Vorrat gesorgt, unser Lager ist gut gefüllt", sagt Timpertz.
Nochmal zurück zur Frage: Was wirft man auf den Grill? "Alles, was lecker ist", sagt Metzgermeister Horst Heyer aus St. Tönis. So habe er für sich am Wochenende mal Leber ausprobiert. Es sei hervorragend gewesen, versichert er. Einen dringenden Tipp hat er dennoch: "Unsere Kreiswurst. Rund wie der Ball, bunt wie Südafrika und hergestellt in Deutschland - im Land des WM-Siegers." Der Mann hat Nerven.
Eines ist ihm allerdings wichtig: "Die mageren Teile müssen mit weniger Hitze gegrillt werden, sonst sind sie außen schwarz und innen roh." Auch für Heyer selbstverständlich: Sein Fleisch kommt vom deutschen Bauern. Argentinisches Pampas-Rind kommt nicht ins Haus. Höchstens via Fernsehen, wenn Herr Maradona sich zum Trost ein Steak ist, möchte man hinzufügen.