Willich/Tönisvorst: Farbe, Fahrten und Lieder
Die graue Knast-Mauer muss schöner werden. Ganz neue Rundfahrten gibt es in St. Tönis.
Willich/Tönisvorst. Die neue Mauer der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Anrath ist vor allem eines: hoch. Was mögliche Ausbruchversuche sicher sehr schwierig macht. Doch schön ist der Anblick auf den eintönig-grauen Beton dabei nicht, was vor allem Anwohner beklagen. Sibille Jäger von der Kleinkollenburgstraße regt deshalb an, dem Beispiel der JVA Ravensburg zu folgen. Dort hat ein Künstler der Mauer ein ganz neues, hübsches Gesicht gegeben. Auch eine Begrünung oder Bilder von Schulkindern wären aus Sicht Jägers eine deutliche Verbesserung. Nun, WZ-Fotograf Friedhelm Reimann ist schon einmal ihrem Vorschlag gefolgt und hat die Mauer "bepinselt" - wenn auch nur als Fotomontage.
Wenn die Kirmes in der Stadt ist, freut sich jeder, der ein Fan von Karussells ist, über Rundfahrten. Je mehr, desto besser. Weniger gefreut haben sich allerdings die Autofahrer in St.Tönis in diesen Tagen. Denn ihre gewohnte City-Strecke von der Krefelder Straße über die Ringstraße und Pastorswall zur Willicher Straße oder umgekehrt ist durch die Fahrgeschäfte gesperrt. Blieb den meisten Fahrern also nur die Umrundung der Innenstadt, die Rückfahrt über den Wilhelmplatz oder gar die umständliche Umleitung über die Dammstraße. Wenigstens müssen sie für diese Extra-Kurverei keinen Cent zahlen.
Dass man Bambusholz auch als Grundlage für städtische Bänke einsetzen kann, haben jetzt Bert Halangk und Martin Thyssen von der Firma Bambuxx Willichs Bürgermeister Josef Heyes konkret bewiesen: Halangk spendierte einer in die Jahre gekommenen Bank im Theodor-Heuss-Park in Anrath neue Bretter - und der Bürgermeister bedankte sich bei einem Probesitzen mit Halangk für die Spende. Halangk und Thyssen (hinten) haben vor, Bambus - hart, schwer und extrem beständig - als Biowerkstoff und Tropenholzalternative am Markt zu etablieren. Sie importieren ihr Material direkt aus China. "Das verzieht oder verdreht sich unter Witterungseinfluss nahezu gar nicht, und das Schwund- und Quellverhalten tendiert gegen Null", so Halangk. Soso, da kann so manche Sache lange Zeit ausgesessen werden.
Die Anrather Schützen werden im Herbst zwei wichtige Positionen neu zu besetzen haben: Präsident Alexander Oerschkes - er wird derzeit von Christian Lüpertz vertreten - hatte seinen Rücktritt erklärt und auch die langjährige Geschäftsführerin Ina Münch wird nicht wieder kandidieren. Mal schauen, wer in die Fußstapfen tritt?
Ein böser Lapsus ist der WZ vor Tagen in einem Bericht über historische Gaststätten in Anrath passiert. Wurde doch darin glatt behauptet, im Jean Schmitz gebe es Pizza. Mehdi Baghaei, der den schmucken Gasthof führt, kämpft aber schon seit 15 Monaten darum, dass sich herum spricht: Bei ihm gibt es internationale Spezialitäten - und nicht nur Pizza. Obwohl die auch zu bekommen ist.
Keinesweg überfüllt ist der einzige Papiercontainer in St. Tönis vor den Altenwohnungen am Haferkamp. Wer dort vor Tagen in großen Mengen Pappe und sonstigen Müll abgeladen hat, wollte offenbar nur schnell seine Sachen los werden. Schön sieht das nicht aus.
An einem Stand beim Bürgerfest "Fit in den Frühling" hat die Willicher SPD jüngst Laugenbrezeln verkauft. Allerdings nicht für die Parteikasse, sondern für die Willicher Tafel. 200 Euro konnten Renate Griese-Amon, Erika Klopmeier und Marcus Mülders jetzt bei einem Besuch der Tafel-Räume überreichen - und einige Brezeln hatten sie für die Helfer auch mitgebracht.
Was macht eigentlich Michael Aach? Er war im November noch angetreten, um Landtagskandidat der CDU auch für Willich zu werden. Am Ende entschied die Basis anders: Stefan Berger durfte bleiben. Die Weichen dafür waren auch bei einem Rededuell im Niederheider Hof gestellt worden. Damals gaben die Konkurrenten sich und der Willicher CDU das Versprechen, egal, wer am Ende der Kandidat sei, Seite an Seite in Willich Wahlkampf zu machen. Hat schon jemand Michael Aach gesichtet?
Jüngst verriet der Flüsterer an dieser Stelle, dass es pünktlich zum 1000-jährigen Bestehen des Ortes ein Heimatlied gibt. Um mögliche Missverständnisse zu vermeiden, macht Autor Egon Skrzypek darauf aufmerksam, dass er nur für die Textbearbeitung gesorgt hat. Die Melodie stammt von Johannes Mario Giesen - was wir selbstverständlich nicht verschweigen wollen.
Wird Schalke 04 endlich mal wieder Deutscher Fußballmeister? Nach den Spielen am Wochenende bleibt weiter alles offen. WZ-Redakteur Peter Korall, glühender Schalke-Fan, hat sich für alle Fälle schon auf seine angekündigte Gesangseinlage in der St.Töniser Fußgängerzone vorbereitet: Rolf Schumacher hat das Schalke-Vereinslied ("Blau und Weiß, wie lieb’ ich Dich") bearbeitet und Noten für Akkordeon, B-Stimme (Trompete) und Bass-Stimme (Posaune) produziert. "Wenn die Schalker jetzt noch mitspielen, wünsche ich Ihnen als Gesang- und Orchesterleiter alles Gute", schreibt Rolf Schumacher. Na denn: Daumen drücken.