Entscheidung im Stadtrat Willich tritt Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ bei
Willich · Der Willicher Stadtrat befasste sich in seiner Sitzung mit dem möglichen Bündnis-Beitritt. Demnächst soll im Schloss Neersen eine Ausstellung zum Thema zu sehen sein. Auch um Bauprojekte an Schulen ging es in der Ratssitzung.
Die Stadt Willich soll dem bundesweiten Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ beitreten. Das hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig entschieden. Damit folgten die Politiker der Beschlussempfehlung der Verwaltung.
Der Hintergrund: Das Bündnis wurde im Februar 2023 auf Initiative des Bundesfamilienministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gegründet. „Ziel des Bündnisses ist es, die Prävention und Sensibilisierung gegenüber Sexismus und sexueller Gewalt zu verbessern und unter anderem klare Leitlinien zum Umgang mit Sexismus und sexueller Belästigung, zum Beispiel am Arbeitsplatz, in der Kulturbranche aber auch im öffentlichen Raum zu verbreiten“, so die Verwaltung in ihrer Vorlage: Sexismus und weitere Formen der Frauen- und Mädchenfeindlichkeit seien in der heutigen Gesellschaft weiterhin stark verbreitet. Die Form der Diskriminierung wegen des Geschlechts verletze das grundlegende Prinzip der Gleichberechtigung und betreffe daher vorrangig Frauen und Mädchen.
Die Verwaltung hatte ausgeführt, dass die Stadt sich fortlaufend darum bemühe, die Prävention von Sexismus und sexueller Gewalt zu fördern sowie Maßnahmen zur Bekämpfung zu entwickeln und einzuführen: „Beispielhaft dafür sind unter anderem alljährliche Aktionen zum 25. November anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, so die Verwaltung. „Mit dem Beitritt zum Bündnis ,Gemeinsam gegen Sexismus’ unterstreicht die Stadt Willich die Wichtigkeit sowohl von Maßnahmen zur Bekämpfung und auch die Prävention von Sexismus und sexualisierter Gewalt.“
Nanette Amfaldern (CDU) mahnte vor der Abstimmung, Sexismus auch in anderen Bevölkerungsgruppen zu erkennen und zu bekämpfen. Dieser Sinn-Erweiterung folgte der Rat. Zu Beginn der Ratssitzung hatte die städtische Gleichstellungsbeauftragte Diana Schrader darauf hingewiesen, dass sie im Vorraum des Ratssaales Plakate ausgehangen hatte: Diese zeigen in verkleinerter Form die Poster der Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“.
„Print On Demand-Ausstellung“ bald im Schloss Neersen zu sehen
Diese „Print On Demand-Ausstellung“, eine zwölfteilige Plakatreihe des Bündnisses, hat im August die Gemeinde Schwalmtal als erste Kommune des Kreises Viersen großformatig produziert und in ihrem Rathaus ausgestellt. Die zwölf Elemente sollen demnächst auch im Schloss Neersen gezeigt werden – der Termin steht derzeit noch nicht fest, so Diana Schrader.
Weitere Themen im Rat waren die abschließenden Entscheidungen zu zwei großen Bauprojekten an Willicher Schulen. Einstimmig folgte der Rat als Gesamtforum den Vorschlägen des Schul- und dann des Haupt- und Finanzausschusses. Danach wird zum einen das Konzept „Teilabbruch und Neubau“ für die Hubertusschule in Schiefbahn wie geplant weiter verfolgt. Damit sollen dringend benötigte multifunktionale Räume für Unterricht und OGS-Betreuung geschaffen werden. Die Politiker legten zudem abschließend fest, dass die – wegen einer Verzögerung in der Bauumsetzung entstandenen – Mehrkosten von rund einer Million Euro einen Sperrvermerk erhalten sollen.
Ebenso genehmigte der Rat das Konzept für die Sanierung der „Schule 2 + 3“ des St.-Bernhard-Gymnasiums. Auch bei diesem Projekt sind die Kosten wegen der Verzögerung und wegen zusätzlicher Aufgaben gestiegen – von den bereits bewilligten knapp 3,6 Millionen Euro auf rund 7,02 Millionen Euro.
Soll die Stadt Container kaufen oder mieten?
Es gibt keinen Weg, die Baumaßnahme zu umgehen oder zu verkleinern, weil unter anderem wichtige Aspekte des Brandschutzes realisiert werden müssen, ohne die unter Umständen eine Schließung der Gebäude drohen würde. Das Problem hierbei ist, dass die Stadt während der mehrmonatigen Bauphase Container als Ausweichräume für Schüler und Lehrer aufstellen muss. Es ist noch strittig, ob die Stadt diese Container kaufen oder mieten sollte. Hierzu soll die Verwaltung weitere Kosten ermitteln und der Politik vorlegen, entschied auch der Rat. Diese Informationen seien in Arbeit, informierte Bürgermeister Christian Pakusch (CDU).