Stahlwerk Becker in Willich Benefiz-Ausstellung mit Werken von Emil Schult
Willich · Rund 50 Bilder mehrerer Künstler sind am Wochenende in der Ausstellung „Charity-Team Rynkeby meets Emil Schult“ im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker zu sehen. Besucher können die Werke kaufen, sie unterstützen damit die Deutsche Kinderkrebsstiftung.
Am Wochenende findet im Willicher Gründerzentrum eine Benefiz-Ausstellung statt, organisiert vom Team Rynkeby Rhein-Ruhr. Das Team Rynkeby ist eine Charity-Cycling-Community, die durch Radfahren Spenden für soziale Zwecke sammelt. Die Idee kommt aus Dänemark. In Deutschland gibt es Gruppierungen in Berlin, München, Hamburg. Vor drei Jahren gründete Kamil Wlotzka das Team Rynkeby Rhein-Ruhr. Etwa 70 Mitglieder gehören dazu. Auf ihren gelben Rädern und in ihren gelben Trikots radeln sie Tausende von Kilometern und sammeln Geld für die Deutsche Kinderkrebsstiftung.
Der Willicher Kamil Wlotzka, Teamleiter Social Media, hatte die Idee, neue Wege zur Spendengewinnung einzuschlagen und damit neue Unterstützer zu finden. Karola Mee, ein Teammitglied, machte ihn auf den Viersener Maler Emil Schult aufmerksam, in dessen Atelier sie lange Zeit gearbeitet hat. Schnell war klar: „Wir machen eine Kunstausstellung mit ihm.“
Klaus Behrla, erster Vorsitzender des Willicher Kunstvereins, stand den Organisatoren beratend zur Seite. Er gab die Einladung zur Teilnahme an der Ausstellung in verschiedene Kunstvereine. Voraussetzung war eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Fahrradfahren.
Neben Emil Schult sind Arbeiten von Kim Schmidt, dem Atelier Ettl, von Erika Danes und Amédé Ackermann zu sehen. Karola Mee und Kamil Wlotzka, beide Hobbykünstler, entwickelten im Atelier von Emil Schult „gemeinsam und allein Bilder in Sprühtechnik und Hinterglasmalerei“. Verrückte bunte Kunst hätten sie machen wollen, die viele Menschen anspricht. Motive wie der Eiffelturm, den rasenden Radler im Sonnenaufgang, aber auch die Banane als Kraftnahrung für die Fahrer machen die Bilder aus.
Der Erlös der etwa 50 Bilder kommt in vollem Umfang der Deutschen Kinderkrebsstiftung zugute. Klaus Behrla, Vorsitzender des Kunstvereins Willich, wird die Ausstellung am Samstag offiziell eröffnen. „Ich sehe es als einen echten Glücksfall an, dass wir im Gründerzentrum einen Künstler wie Emil Schult begrüßen können.“ Er habe, so Behrla, schon jetzt kunstgeschichtliche Bedeutung errungen, sowohl durch seine künstlerische Arbeit in den 1970er Jahren, die bereits in der Kunsthalle Düsseldorf gewürdigt worden seien, als auch durch seine einflussreiche Tätigkeit bei der Gruppe „Kraftwerk“. Hier gestaltete Schult Plattencover und verfasste Texte.
Der 77-jährige Emil Schult studierte ab 1968 bei Dieter Roth, Joseph Beuys und Gerhard Richter an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit der Mitte der 1980er-Jahre erstellt Schult video- und computeranimierte Bilder oder Hinterglasmalerei. Emil Schult lebt in Viersen.
Kim Schmidt ist Kinderbuchillustrator, Autor und Comiczeichner, der zum Beispiel für die Reihe „3??? Kids“ gezeichnet hat. Für die Benefizausstellung entwickelte er ein Poster im Stil eines Comics: Rasende Radler in gelben Trikots umkreisen den Eiffelturm – aber nicht ebenerdig, sondern in die Höhe. Einer hat schon jubelnd die Spitze des Pariser Wahrzeichens erreicht.
Der Neusser Amédé Ackermann ist Fotograf. Seine Fine-Art-Prints in der Willicher Ausstellung zeigen einen „Fahrradakrobaten“, einen Mann, der auf Lenker und Sattel stehen Rad zu fahren scheint. Es ist der mehrfache Weltmeister im Kunstradfahren, David Schnabel, herausgelöst aus dem vertrauten sportlichen Kontext und hineingestellt in Natur und Architektur.
Aus dem Atelier Ettl kommt ein in Zusammenarbeit mit Emil Schult kreiertes Mobile: Fahrräder umkreisen den Eiffelturm. Aus Meerbusch stammt Erika Danes. Sie bevorzugt die Technik der Grafik, insbesondere den Holzschnitt und gestaltet Alltagsszenen. Auch die Fotografie gehört zu ihrem Portfolio. In Willich zeigt sie einen Holzschnitt mit Radfahrern, gedruckt auf eine Landkarte.
Die ausgestellten Bilder können während der Ausstellung gegen eine vorgegebene Mindestspende für die Deutsche Kinderkrebsstiftung erworben und auch über die Homepage reserviert werden. Wenn die Ausstellung im Gründerzentrum beendet ist, können die verbleibenden Bilder per E-Mail angefragt werden übe: