Radfahrer im Blick Tönisvorst startet Radverkehrsoffensive
Tönisvorst · Anliegen und Vorschläge von Radfahrern sollen in Tönisvorst stärker in den Blick genommen werden. Für die Radler hat die Verwaltung nun eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Was sie außerdem geplant hat.
Wer bei der Tönisvorster Stadtverwaltung ein Anliegen loswerden möchte und auf der Internetseite der Stadt nach Kontaktdaten sucht, wird recht schnell fündig: „So erreichen Sie uns“, steht unten auf der Seite geschrieben, eine Telefonnummer und eine allgemeine E-Mail-Adresse sind angegeben. Jetzt hat die Stadt noch eine weitere, zweckgebundenere Adresse eingerichtet: Ab sofort sei die zentrale E-Mail-Adresse radoffensive@toenisvorst.de freigeschaltet, teilt die Verwaltung mit. Es soll der erste Schritt einer „Radverkehrsoffensive“ sein, die nach einem Antrag der Fraktion der Grünen im Stadtrat angestoßen wurde.
Ziel der Initiative ist, die Anliegen der Tönisvorster Radfahrer stärker in den Blick zu nehmen. Unter der neuen E-Mail-Adresse radoffensive@toenisvorst.de können sich die Tönisvorster zum Beispiel mit Erfahrungen, Vorschlägen und Ideen an die Stadtverwaltung wenden. Fünf E-Mails seien bereits eingegangen, berichtet Stadtsprecherin Catharina Perchthaler. Sechs Monate lang werde gesammelt, dann würden die Anliegen im politischen Raum – also dem zuständigen Fachausschuss oder dem Rat – vorgestellt.
Die Idee, so eine E-Mail-Adresse einzurichten, hatten die Grünen im Oktober 2023 eingebracht. Sie nannten in ihrem Antrag auf Start einer Radverkehrsoffensive außerdem beispielhaft für St. Tönis Stellen, an denen zum Auftakt der Offensive die Verkehrssituation verbessert werden könnte.
Zuletzt informierte die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Verkehr im August über den Sachstand. Zum einen soll künftig auf der Internetseite der Stadt Tönisvorst sowie den eigenen sozialen Medien die neu eingerichtete E-Mail-Adresse beworben werden. Zum anderen führte die Verwaltung aus, dass sie zwei der von den Grünen in ihrem Antrag aufgeführten Problemstellen angeht.
Demnach sollen an der Krefelder Straße und der Willicher Straße die Schilder „Radfahrer frei“ mit dem Geltungsbereich für die Gehwege kurzfristig entfernt werden, wenn sich diese im Bereich von ausgewiesenen Tempo-30-Zonen befinden – sofern die Stadt Tönisvorst auch Baulastträger und somit zuständig ist. Stadtsprecherin Catharina Perchthaler erläutert: „Die Fahrbahnen an der Krefelder und Willicher Straße werden im Bereich der Tempo-30-Zonen offiziell für die Radfahrer freigegeben – etwas, das eigentlich ohnehin schon lange in Tempo-30-Zonen gilt.“ Aktuell sei aber noch auf weiten Abschnitten das Nebeneinander auf den schmalen Gehwegen von Krefelder und Willicher Straße durch die Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ möglich. Zudem würden die Schilder von vielen Autofahrern entgegen der Straßenverkehrsordnung so ausgelegt, „dass es sich um einen benutzungspflichtigen Radweg handelt, was Konfliktsituationen auf der Fahrbahn provoziert“.
Ebenfalls von der Verwaltung geplant: Im Bereich des Parkplatzes an der Willicher Straße sollen an geeigneter Stelle kurzfristig Hinweisschilder auf Radfahrer und Fußgänger installiert werden. „Autofahrende vom Parkplatz Willicher Straße kommend müssen den Gehweg kreuzen, um auf die Fahrbahn zu gelangen, hier ist besondere Vorsicht geboten“, hatten die Grünen in ihrem Antrag formuliert.
Weitere Punkte aus dem Antrag sollen in ein Leistungsverzeichnis, das derzeit für ein gesamtstädtisches Mobilitätskonzept erarbeitet wird, einfließen, kündigte die Verwaltung an. Über dieses muss letztendlich die Politik entscheiden.