„Tönisvorst ist bunt“ Arbeit für Vielfalt und Demokratie geht weiter

Tönisvorst · Zum vierten Mal trafen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Workshop. Unter dem Titel „Tönisvorst ist bunt“ entwickeln sie Ideen, die dem Austausch dienen.

Das Bündnis arbeitet an den nächsten Schritten unter dem Titel „Tönisvorst ist bunt“.

Foto: Norbert Prümen

(adzu) Zum vierten Mal haben sich am Samstag engagierte Bürger im Rahmen des Workshops „Tönisvorst ist bunt“ getroffen, um gemeinsam über die Förderung von Vielfalt und Toleranz zu diskutieren. Unter der Leitung von Heidemarie Cox wurden dabei Themen behandelt, die bei den bisherigen Treffen noch nicht ausführlich besprochen worden waren.

Zu Beginn des Workshops warfen die Teilnehmenden einen Blick auf die jüngsten Wahlen. Hier herrschte Einigkeit darüber, dass dringend Maßnahmen gegen den beunruhigenden Trend zu ergreifen seien. Auch eine aktuelle Studie, die einen Anstieg des Antisemitismus bei Jugendlichen dokumentiert, sorgte für Besorgnis. „Ich sehe unsere Demokratie schleichend in Gefahr“, warnte Teilnehmer Jürgen Cox und betonte, dass mehr Engagement erforderlich sei. „Es wäre schön, wenn unsere Treffen mehr Zuspruch fänden. Es reicht nicht, nur einmal auf die Straße zu gehen“, sagte er mit Blick auf die im Januar organisierte Demo gegen Rechtsextremismus, die über 1000 Menschen mobilisiert hatte.

Auch Heidemarie Cox appellierte an die Anwesenden: „Es ist wichtig, aktiv zu werden. Gemeinsam wollen wir heute ins Handeln kommen.“ Mit dieser Aufforderung begann die Arbeit an den nächsten Schritten des Bündnisses. Die Anwesenden markierten mit Klebezetteln, welche Themen ihnen besonders am Herzen lagen. Die Zusammenarbeit mit Vereinen und Schulen, die Gestaltung leer stehender Schaufenster sowie die Entwicklung eines Symbols für das Bündnis waren Ideen, die bereits in früheren Workshops aufgekommen waren.

Daneben brachten die Teilnehmenden auch neue Vorschläge ein. So stellte Heidemarie Cox die Idee eines Wettbewerbs zum Thema Demokratie vor. Zudem wurde über einen Vortrag mit dem Titel „Mütter des Grundgesetzes“ und eine Teilnahme an der Internationalen Woche gegen Rassismus nachgedacht. Besonderes Augenmerk lag auf dem Wunsch, sich aktiv für einen fairen Wahlkampf zur nächsten Kommunalwahl einzusetzen. Eine Podiumsdiskussion wurde als mögliche Maßnahme ins Auge gefasst.

Seit dem ersten Workshop hat sich viel bewegt. Rund 15 aktive Mitglieder tauschen sich regelmäßig, vor allem digital, aus und arbeiten an neuen Ideen für „Tönisvorst ist bunt“. Neben den Workshops fand auch ein Radioprojekt mit Jugendlichen statt. Zudem wurde ein Verein gegründet, der jedoch aus rechtlichen Gründen erst im nächsten Jahr seine Arbeit aufnehmen kann.

Für die Zukunft wünscht sich Heidemarie Cox: „Es wäre schön, wenn wir noch bekannter werden und mehr Vielfalt erreichen könnten. Wir wollen kein Verein alter weißer Leute sein, sondern ein Ort für Austausch und Dialog – besonders für jene, die sonst keinen Raum dafür haben.“

(adzu)