„Ergo cantamus“ in Willich Kammerchor präsentiert zum Jubiläum ein vielseitiges Programm
Anrath · Ergo cantamus zelebrierte sein Bestehen mit einem vielseitigen Konzert.
(tgel) Seit mittlerweile zehn Jahren besteht der Kammerchor „Ergo cantamus“, am Sonntag gab er sein Jubiläumskonzert. Hans-Theo Ohlenforst führte durch den Abend und erzählte von den Herausforderungen der Chorarbeit, so hätten sie sich auf nur einen Probentermin im Monat mit drei unterschiedlichen Chorleitern geeinigt. Erster Chorleiter ist seit 2015 Stefan Thomas, stellvertretende Chorleiter sind der Musikpädagoge Christian Wilke sowie der Musikdozent Ben Benders von der Musikhochschule Venlo. Gemeinsam sorgten sie für das vielseitige Programm.
„Wir haben in der der ersten Hälfte ruhigere und nachdenkliche Werke, die zur Weltenlage passen“, sagte Ohlenforst. Es begann mit dem Wolgalied „Hast du da droben vergessen auch mich“ von Franz Lehar. Immer wieder präsentierte der Chor Stücke vom letzten Leistungssingen in Dortmund, wo der Chor erneut mit dem Titel „Leistungschor NRW“ ausgezeichnet wurde.
Besonders schön waren in dieser ersten Hälfte die A-Cappella-Stücke, wenn die Stimmen sich in wehmütig-stillen Tönen zart bewegten oder zum vollen, aufbegehrenden Klang im Saal des Lise-Meitner-Gymnasiums Willich wurden. Chorleiter Benders sang mit seinem Bruder unter anderem das bekannte „Funiculi, funicula“. Bewegend Ben Benders Vortrag des Frank Sinatra-Klassikers „My way“. Bei dem Konzert gehe es nicht einzig darum, dass der Chor sich präsentiert, erklärte Ohlenforst, auch die Chorleiter sollten ihr Können zeigen können.
In der zweiten Hälfte wurde es wie versprochen heiterer, schon farblich, hatten sich die Sänger doch in der Pause umgekleidet und trugen nun bunte Hemden. „Als Ausgleich für die fehlende Lichtshow“, scherzte Ohlenforst. Es blieb musikalisch vielseitig etwa mit Saxofon-Soli von Christian Wilke. Seiner Liebe zu Walt Disney war es zu verdanken, dass „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch ein heiteres Kopfkino zauberte. Humorvoll und gesanglich vom gesamten Chor wunderbar auf den Punkt gebracht, waren zwei Stücke in der Bearbeitung von Stefan Thomas: „Auf einem Baum ein Kuckuck“ und „Hab mein Wagen voll geladen“. Auch wenn Ohlenforst hier scherzte, dass es für Menschen vom Niederrhein gar nicht so leicht sei mit der deutschen Sprache, und der Chorleiter sie „recht gequält“ hätte, sah man hier die ganze Sangesfreude.