Politik in Willich Görtz und Hafermann weisen Vorwürfe der Grünen zurück

Willich · Nach der gescheiterten Abberufung des Willicher Kämmerers Raimund Berg kochten die Emotionen hoch.

Stadtratsmitglieder bei der Auszählung der Stimmen zur kontroversen Abwahl des Kämmerers Raimund Berg.

Foto: Stadt Willich

(msc) Bereits in der Stadtratssitzung, in der die Abberufung des Willicher Beigeordneten und Kämmerers Raimund Berg auf der Tagesordnung stand und schließlich scheiterte, ging es hitzig zu. Auch im Nachgang gab es Vorwürfe: Die Grünen – deren Parteibuch Kämmerer Berg hat – schrieben in einer Pressemitteilung unter anderem, eine Unterschriftenliste zur Abwahl Bergs sei in einem „Klima der Repression und Angst“ zustande gekommen. Die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und „Für Willich“ hatten die Abwahl beantragt.

Zu den Vorwürfen der Grünen äußern sich SPD und CDU. Johannes Hafermann, Mitglied der SPD-Fraktion und Parteigeschäftsführer, weist die Behauptung, Entscheidungen würden in der SPD-Fraktion durch Angst und Repressalien herbeigeführt, als „wahnwitzig“ zurück. „Häme, Spott, sich über andere lustig machen – all das gehört zum politischen Werkzeugkasten einiger leitender Fraktionsmitglieder der Grünen Willich. Das passiert mit Vorwürfen unterster Schublade, in persönlichen Begegnungen, aber auch in Ausschuss- sowie Ratssitzungen“, so Hafermann. „Das demokratische Verständnis einiger leitender Funktionäre der Grünen Willich endet genau da, wo die eigene Meinung eine andere ist.“

Der Willicher CDU-Parteivorsitzende Guido Görtz teilt als Reaktion auf die Vorwürfe der Grünen mit: „Das Wohl der Stadt Willich gehört wieder in den Mittelpunkt und nicht persönliche Scharmützel und offene Rechnungen.“ Die Ratssitzung sei „sicher keine Sternstunde in der Willicher Stadtgeschichte“ gewesen. Zunächst das Verfehlen der nötigen Zweidrittel-Mehrheit des Kämmerers, dann „persönliche Angriffe der Grünen auf Ratsmitglieder von CDU und SPD“. Später der Vorwurf eines Klimas der Repression und Angst. „Wenn Respekt voreinander und Anstand verloren gehen, verliert die Demokratie“, schreibt Görtz und fragt: „Was zählt denn nun – die ausgestreckte Hand des Kämmerers oder die Sehnsucht der Grünen nach Konfrontation? Als gute Demokraten schlagen wir die Hand des Kämmerers zum Wohle unserer Stadt natürlich nicht aus.“

(msc)