Forum Mittelstand in Willich Wie KI kleinen Unternehmen helfen kann
Willich · Was Künstliche Intelligenz kann und wo die Grenzen sind, erfuhren die Gäste des „Forum Mittelstand“ im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker.
(naf) Wie sollten wir mit Künstlicher Intelligenz umgehen? Welche Chancen bietet KI? Wo liegen die größten Fallstricke versteckt? Unter anderem darum ging es jetzt bei der vierten Veranstaltung „Forum Mittelstand“, zu der die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen (WFG) ins Gründerzentrum im Willicher Stahlwerk Becker eingeladen hatte. Guido Görtz (CDU), stellvertretender Bürgermeister der Stadt Willich, setzte in seiner kurzen Begrüßungsansprache schon mal einen Impuls: „Wir müssen die KI bearbeiten, bevor sie uns bearbeitet“, sagte er.
Thomas Merz von der IST-Hochschule in Düsseldorf moderierte den Abend. Den inhaltlichen Anfang machten Jürgen Karla und Jens Kaufmann, beide aus dem Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Hochschule Niederrhein, gingen der Frage nach, ob KI in kleinen und mittleren Unternehmen eher „Heilsbringer oder Ethik-Problem“ sei. Ein Ziel: die KI auf den Boden der Tatsachen holen, ohne ihr zweifellos vorhandenes Potenzial herunterzuspielen. So wurden unter anderem die Grenzen der Software ChatGPT aufgezeigt. „KI ist nicht ,der’ Hammer, sondern ,ein’ Hammer“, sagte Kaufmann. KI sollte eher als durchaus nützliches Werkzeug, um Probleme zu lösen oder Dinge zu optimieren, verstanden werden. „Aber manchmal braucht man eben eine Zange“, ergänzte Kaufmann. Und: „Generative KI-Systeme werden mit einer bestimmten Datenbasis trainiert. Sie wissen nichts darüber hinaus“, erklärte Karla. Neben der Qualität der Daten seien unter anderem Aspekte wie Datenschutz, Rechtskonformität sowie ethische Überlegungen – etwa Vertrauen und Abhängigkeit – bedeutsam.
84 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen nutzten derzeit keine KI, berichtete Kaufmann. „Sind diese Unternehmen dadurch verloren? Nein“, betonte Karla. Was die Experten deutlich machten: Jedes neue Thema, also auch KI in seiner aktuellen Ausprägung, will erarbeitet werden. Der Tipp der beiden Professoren: „Keine Angst vor KI.“ Und: „Machen, einfach machen.“ So könnten Unternehmen beispielsweise Studierende auf ein ganz bestimmtes Problem ansetzen, das mithilfe von KI vielleicht gelöst oder zumindest abgemildert werden kann. Armin Möller von der WFG verwies in diesem Zusammenhang auf öffentliche Fördermöglichkeiten.
Nach dem Vortrag nutzten die Gäste die Möglichkeit zu diskutieren und sich auszutauschen. In der letzten Veranstaltung 2024 des „Forum Mittelstand“ soll es am 12. November in Nettetal um das Thema „Die Zukunft des Bezahlens“ gehen. Interessierte können sich online anmelden unter www.wfg-kreis-viersen.de/forum-mittelstand-niederrhein/.