Willich / Wekeln: Frau auf der Straße niedergestochen
Beziehungsdrama in Wekeln: Ein 36-Jähriger soll auf einem Parkplatz seine Ehefrau lebensgefährlich verletzt haben.
Wekeln. Ein 36-jähriger Mann steht unter dem dringenden Verdacht, am Mittwochmittag seine 31-jährige Ehefrau mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt zu haben. Die Tat ereignete sich auf einem Parkplatz an der Ecke Bonnenring/Smaragdweg in Wekeln. Die Frau schwebt in Lebensgefahr, ihr Mann ist auf der Flucht.
Gegen 12.40 Uhr war die Kreispolizei alarmiert worden. In ersten Hinweisen hieß es, eine Frau sei in Wekeln zusammengeschlagen worden und liege blutend auf der Straße. Vor Ort fanden die Beamten die schwer verletzte 31-Jährige vor. Sie wurde sofort von dem ebenfalls alarmierten Notarzt behandelt.
"Dann wurde sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht", berichtete Willy Theveßen, Sprecher der zuständigen Kriminalpolizei Mönchengladbach. Die hatte die Ermittlungen aufgenommen, da nach ersten Zeugenbefragungen von einem "versuchten Tötungsdelikt" auszugehen ist. Der gesundheitliche Zustand der in Wekeln lebenden Frau wurde bis zum Abend als "sehr kritisch" bezeichnet.
Das Ehepaar habe getrennt gelebt und es sei ein Streit entstanden. In dessen Verlauf soll der Mann die Frau mit dem Messer angriffen haben, erläuterte Theveßen die Hintergründe der Tat.
Der Noch-Ehemann flüchtete anschließend, die Polizei löste eine Großfahndung unter Einsatz eines Polizeihubschraubers aus. Auch der Rettungshubschrauber stand noch längere Zeit am "grünen Platz" in Wekeln.
Am Tatort waren Blutspuren, die Handtasche der Frau, Schuhe und Textilien zu sehen - in einem Pflanzbeet am Straßenrand lag Kinderkleidung. Das türkisch-stämmige Paar hat zwei Töchter, die Jüngere soll vier Jahre alt sein. Mindestens ein Kind soll die Tat mit angesehen haben.
Zur Spurensicherung war eine Gruppe von Experten der Kripo Mönchengladbach vor Ort. Anwohner und Passanten wurden befragt, ob sie etwas beobachtet haben. Um die Mädchen kümmerten sich derweil Nachbarn aus Wekeln. Um sie abzulenken, fuhr eine Frau mit ihnen in ein nahe gelegenes Kinderspielparadies.
Die Tat löste bei den Wekelnern große Betroffenheit aus. "Ich habe meiner Tochter gesagt, dass sie die Tür nicht öffnen darf", berichtete eine Frau. Eine weitere Nachbarin, die mit ihrer Familie auf der anderen Straßenseite des Parkplatzes wohnt, sorgte sich um den seelischen Zustand des eigenes Sohnes.
"Ich weiß nicht, was mein Fünfjähriger gesehen hat", erzählte sie einem Polizeibeamten. Sie fragte an, wo sie Hilfe bekommen könne, wenn das Kind nachträglich noch Reaktionen zeige.