Hüls/St.Tönis: Rauch über der Cyriakus-Kirche
Feuerwehren aus Hüls, St. Tönis und St. Hubert beim Großalarm.
Hüls/St.Tönis. Da staunen die Hülser nicht schlecht. Aus dem Turm der Cyriakus-Kirche am Markt steigt dichter Rauch empor. Die Polizei hat die Straßen rund um die Kirche gesperrt, und gleich drei Löschzüge sind angerückt. Glücklicherweise ist es nur eine Übung: Die Freiwillige Feuerwehr Hüls probt mit den Kollegen aus St. Tönis und St. Hubert den Ernstfall.
Dazu sorgen drei Nebelmaschinen im Turm der Kirche für den dichten Rauch. "Der Hülser Löschzug ist gerade in den Frontalangriff übergegangen", erklärt Feuerwehrchef Josef Dohmen. "St. Tönis und Kempen bilden die so genannte Riegelstellung. So wird ein Übergreifen der Flammen im Ernstfall verhindert", ergänzt er. Hoch in der Luft stehen derweil die Feuerwehrmänner in den Körben der Drehleitern und lassen Löschwasser auf das Dach von St. Cyriakus prasseln.
Doch die Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr beschränkt sich nicht nur auf den simulierten Löschvorgang, sondern ist auch ein groß angelegter Test der Kommunikationssysteme. "Bei einem echten Einsatz muss die Abstimmung reibungslos funktionieren, und auch die Hierarchie muss klar sein", betont Josef Dohmen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit der Polizei.
Auch die Ordnungshüter sind mit einem Einsatzleitwagen präsent. "Er dient als Kommunikationszentrale und bietet neben einem eigenen Funksender auch Zugang zum Internet", sagt Wolfgang Lindner, Pressesprecher der Polizei Krefeld. Die Abstimmung zwischen Feuerwehr und Polizei trage im Krisenfall wesentlich zum Erfolg eines Einsatzes bei. "Im Ernstfall müssten die Menschen den Bereich rund um die Kirche räumen. So nah, wie die Leute jetzt an der Kirche stehen, wäre es viel zu gefährlich", erklärt Lindner.
Zwar ist die Übung ein Spektakel für zahlreiche Schaulustige, doch ist der Hintergrund sehr ernst: "In Kirchen kommt es leider oft zu Bränden, und es ist eine sehr große Herausforderung, einen Turm zu löschen", so Josef Dohmen.
Nach zwei Stunden ist die Übung beendet und die Hülser können aufatmen: Die Feuerwehr und die Polizei sind für den Ernstfall gerüstet.