Willich: Weniger Azubis als vorgesehen
Beim Mercedes-Benz-Partner Schmid haben vier junge Leute ihre Lehre begonnen. Das Unternehmen hätte gerne mehr eingestellt.
Willich. Bei Xaver Schmid starteten jetzt vier junge Leute zwischen 17 und 22 Jahren ins Berufsleben. Noch lieber hätte er fünf eingestellt - wenn denn die Qualität der Bewerbungen besser gewesen wäre.
Besonders hoch sind die Anforderungen an diejenigen Schulabgänger, die KfZ-Mechatroniker werden möchten. Da verwundert es nicht, dass sich mit Stephanie Heyer (21) sogar eine Abiturientin beworben hat.
Gabriele Kuller ist für die kaufmännische Ausbildung beim Mercedes-Partner zuständig. Was sie beklagt: "Die Zahl der Bewerbungen ist rückläufig, die Qualität durchwachsen." Trotzdem ist sie sicher, mit Jennifer Gerrits (18) und Christian Haase (22) eine gute Wahl getroffen zu haben. Christian scheint seinen Platz im Unternehmen bereits gefunden zu haben: "Ich werde fast ausschließlich im Verkauf eingesetzt, das macht mir sehr viel Spaß."
Jennifer Gerrits dagegen durchläuft alle Abteilungen. Auch sie hat ihre Berufswahl nicht bereut. Sie interessiert sich sehr für Autos, hatte mehrere Zusagen von Autohäusern, hat sich aber bewusst für die Marke mit dem Stern entschieden.
Die Zeit des bloßen Zuschauens ist schon vorbei: René Engels hat bereits ölverschmierte Hände. Ebenso wie seine Kollegin Stephanie Heyer absolviert er eine Ausbildung zum Mechatroniker, Fachrichtung Fahrzeugkommunikation.
Kfz-Meister Löcher weiß, dass die Ausbildung zum Mechatroniker, durch die die Lehrberufe Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker ersetzt worden sind, inhaltlich überfrachtet war. Deshalb wurde die Elektronik ausgegliedert. Trotzdem gilt es in den kommenden dreieinhalb Jahren jede Menge zu lernen.
Dass man sich im Hause Xaver Schmid um die Azubis kümmert, spiegelt sich in einer erfreulichen Statistik wider: "In den zehn Jahren, in denen ich jetzt hier arbeite, ist noch kein Mechatroniker-Azubi durch die Prüfung gefallen. Und es gab bislang auch nur einen Fall, wo jemand die Ausbildung abgebrochen hat - aus gesundheitlichen Gründen", sagt Löcher.
Unter den erfolgreichen Absolventen seien in der Vergangenheit auch Hauptschüler gewesen. Die hätten sich zwar in der Berufsschule ziemlich schwer getan, am Ende aber doch den Abschluss geschafft. Und wie sieht es mit den Übernahmechancen nach der Ausbildung aus? "Das hängt von der künftigen Situation im Betrieb ab", sagt Gabriele Kuller.