Weiterer Vorfall in Willich Erneut Mädchen im Bad De Bütt belästigt

Willich · Am Montag war die Polizei zweimal im De Bütt im Einsatz, weil Mächen angegeben hatten, unsittlich berührt worden zu sein. Ein 20 Jahre alter Tatverdächtiger wurde festgenommen. Nun meldet sie einen weiteren Vorfall.

So leer ist es bei gutem Wetter im Bad De Bütt eher selten: Wenn es in den Ferien richtig voll ist, halten sich etwa 4000 Besucher in dem Freibad auf.

Foto: Norbert Prümen

. Ein 15 Jahre alter Rostocker soll am Dienstag im Schwimmbad De Bütt in Willich eine Zwölfjährige aus Krefeld mehrfach unsittlich berührt haben. Wie die Polizei am Mittwoch informierte, hatte sich das Mädchen nach dem Vorfall an das Badpersonal gewendet. Der Tatverdächtige erhielt ein Hausverbot im Bad, die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei hatte in dieser Woche bereits zwei ähnliche Fälle gemeldet. Mehrere Jugendliche hatten demnach am Montag angegeben, dass sie im Schwimmbecken unsittlich berührt worden seien. Für einen der beiden Tatverdächtigen, einen 20-Jährigen, ordnete ein Haftrichter Untersuchungshaft an.

Wie die Polizei berichtete, hatten im ersten Fall am Montag gegen 16 Uhr zwei 15-Jährige aus Krefeld angegeben, dass sie von einem 20-Jährigen unsittlich angefasst worden seien. Der Tatverdächtige berührte der Polizei zufolge eine der 15-Jährigen zunächst im Intimbereich oberhalb der Badehose. Sie habe ihn daraufhin sofort weggestoßen. Er habe sich anschließend zu ihrer Freundin gedreht und ihr an beide Brüste gefasst. Die beiden Jugendlichen informierten, so die Polizei weiter, eine Aufsichtsperson, die den 20-Jährigen unmittelbar kontaktierte. Schwimmbadpersonal habe ihn festgehalten, bis die Einsatzkräfte der Polizei eintrafen.

Der 20-jährige Festgenommene sitzt in Untersuchungshaft

Gegen 17.30 Uhr am Montag folgte der zweite Polizeieinsatz. Eine 13-jährige Grevenbroicherin gab an, dass sie im Wasserbecken zweimal im Intimbereich oberhalb der Badesachen angefasst worden sei. Sie sei erst von einem Versehen ausgegangen, berichtete die Polizei. Als sie die zweite Berührung gespürt habe, habe sie noch gesehen, wie ein Arm weggezogen worden sei. Im Rahmen der Sachverhaltsaufnahme habe sie einen vorbeigehenden 43-Jährigen aus Viersen als Tatverdächtigen wiedererkannt. Dieser bestritt der Polizei zufolge die Vorwürfe und wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft vor Ort entlassen.

Der 20-Jährige befinde sich weiterhin in Untersuchungshaft, teilte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Staatsanwaltschaft befasse sich derzeit mit beiden Fällen, in dieser Woche sei nicht mit neuen Bewertungen zu rechnen. Bedeutet: Der 20-Jährige wird wohl noch in Untersuchungshaft bleiben. 2024 hat es nach Angaben der Polizei in Schwimmbädern im Kreis Viersen bisher insgesamt fünf sexuelle Übergriffe gegeben, davon vier im De Bütt.. Der Fall vom Dienstag ist dabei noch nicht mit einbezogen. 2023 gab es keinen Fall, 2022 waren es vier, davon drei im De Bütt.

Das Bad De Bütt wird von der Stadt Willich betrieben. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, seien vor allem in den Ferien regelmäßig Security-Mitarbeiter vor Ort, berichtete ein städtischer Verwaltungsmitarbeiter auf Anfrage unserer Redaktion. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, seien vor allem in den Ferien regelmäßig Security-Mitarbeiter vor Ort. Wenden sich Badegäste, die sich sexuell belästigt fühlen, an das Fachpersonal, werde sofort die Polizei kontaktiert. Und: „Wir haben Plakate ausgehängt, um für das Thema zu sensibilisieren.“

Die Plakate im De Bütt sind Teil einer Kampagne der Kreispolizei. Darauf zu lesen: „Keine Toleranz bei sexuellen Übergriffen! Melde dich sofort beim Schwimmbadpersonal, wenn du dich bedrängt oder belästigt fühlst. Rufe im Notfall die 110!“ Zur Kampagne gehört außerdem, dass Schwimmbadpersonal die Möglichkeit hat, sich von Mitarbeitern der Kriminalprävention schulen zu lassen. „Wir haben das in allen Bädern angeboten“, sagte die Polizeisprecherin. „In etlichen Bädern ist das Angebot auch bereits angenommen worden.“ Bei den Schulungen handele es sich eher um Gespräche, „in denen Fragen geklärt werden, die dem Badpersonal auf der Seele brennen“. Das seien Fragen wie „Darf ich jemanden zum Zwecke der Personalienfeststellung festhalten?“, „Wie mache ich das dann?“, „Was kann ich sonst noch tun?“, oder auch: „Wie gehe ich mit einem Opfer um, das sich an mich wendet?“