Neue Anstaltsleitung Christian Pakusch zu Besuch in der JVA Willich II
Anrath · Willichs Bürgermeister Christian Pakusch besuchte die Anstltsleitung der JVA, um das gegenseitige Kennenlernen zu vertiefen. Michaela Voßhagen übernahm das Frauengefängnis im Herbst 2023.
(svs) Selten ist ein Ortsteil so sehr von einer Einrichtung dominiert, wie es Anrath durch die dortige Justizvollzugsanstalt ist. Die JVA, die sowohl eine Abteilung für Männer als auch eine für Frauen unterhält, ist so auch einer der größten Arbeitgeber Willichs insgesamt. Entsprechend wichtig ist Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) auch der direkte Draht zu den Verantwortlichen. Die JVA Willich II, das Frauengefängnis, hat seit Herbst vergangenen Jahres eine neue Leiterin. Michaela Voßhagen zeichnet nun final für die Abläufe in der Anstalt verantwortlich.
Pakusch hatte sie zur Amtseinführung kennen gelernt. Allein: Zeit für ausgiebige Gespräche hatte sich damals nicht geboten. Das holten beide nun nach. Pakusch besuchte die Anstalt und nahm sich Zeit für eine ausgiebigere gegenseitige Vorstellung. „Der persönliche Kontakt ist mir wichtig. Die JVA ist eine ganz wichtige Einrichtung in der Stadt. Entsprechend interessiert sind wir daran, dass alles gut harmoniert. Wenn es denn Berührungspunkte oder zu klärende Fragen zwischen Stadt und JVA gibt, kann man den persönlichen Kontakt nutzen, um auf dem kurzen Dienstweg so manches zu klären und abzuräumen“, sagt der erste Bürger der Stadt.
Ohnehin gilt Pakusch als Freund der kurzen Wege und direkten Ansprachen ohne lange Dienstwege. Die Gespräche bezeichnete er im Nachhinein als „fesselnd“ und ließ sich damit einen Wortwitz nicht nehmen. Für ein Foto im Nachgang der Gespräche hatte er sich nämlich in Handschellen ablichten lassen. „Das ist aber nicht der Hauptgrund für diese Wortwahl. Es waren wirklich interessante Themen, die ich gern weiter ausführen und vertiefen würde“, betont er.
Pakusch möchte ein Praktikum
im Gefängnis machen
So bot er sich sogar für ein eintägiges Praktikum im Gefängnis im späteren Verlauf des Jahres an. So lasse sich ein noch besserer Einblick in die Abläufe und Probleme „hinter Gittern“ gewinnen und auch auf diesem Wege mögliche Reibungspunkte in manchen Dingen möglicherweise schon vor ihrem Entstehen ausräumen, betont er.
Da der Termin einige Tage nach Pakuschs 40. Geburtstag stattfand, durfte sich der Bürgermeister auch über ein Geschenk freuen. Gestaltet in der Hauseigenen Werkstatt der JVA, hatten es die Damen mitgebracht: eine „30&10-Kombi“ auf willichwappengeprägtem Holzbrett, standesgemäß von einer Justizente bewacht – der Bürgermeister zeigte sich sehr angetan.
In den Gesprächen ging es aber längst nicht nur um die Abläufe in der Anstalt selbst. Auch Pakusch erzählte von Problemen und Strukturen in der Stadt. Schließlich sei es auch wichtig, dass die andere Seite die eigenen Blickrichtungen verstehe, betonte der Bürgermeister. Diese wechselseitige Information solle aufrecht erhalten werden und Reibung schon im Vorhinein ausräumen.