Zukunft des Kaiserplatz: Viel Streit um Fördergelder
Im Rat wurde heftig über die Zukunft des Kaiserplatzes diskutiert.
Willich. Der Antrag auf Fördergelder zur Umgestaltung des Ortskerns von Alt-Willich ist längst nach Düsseldorf geschickt worden.
Doch im Stadtrat stritten sich die Fraktionen am Dienstagabend noch einmal wie die Kesselflicker darüber, ob die Stadt Willich tatsächlich selbst 3,6 Millionen Euro für diese Maßnahme in die Hand nehmen soll und kann.
„Wir müssen warten, bis die Stadt wieder Geld hat.“ Für Hagen Becker (Grüne) war dies völlig klar. Hans-Joachim Donath (FDP) meldete aus dem gleichen Grund große Bedenken an. Er bezweifelte außerdem, dass es sinnvoll sei, am Kaiserplatz mit der Umgestaltung zu beginnen.
Die Bürger wollten vielmehr eine Veränderung des Bereiches rund um den Marktplatz. Wie die Technische Beigeordnete Martina Stall dazu erklärte, soll am Kaiserplatz begonnen werden, da dafür die Planungen schon fertig in der Schublade liegen. Was wiederum Thomas Brandt (FDP), Anwohner des Kaiserplatzes, „Wahnsinn“ nannte.
Vertreter von CDU und SPD verteidigten die Umgestaltungspläne vehement. So sprach Jochen Kock (SPD) davon, dass es in Alt-Willich teilweise aussehe, als sei der Zweite Weltkrieg gerade vorbei. Auch Siegfried Kirsch (CDU) hob hervor, es handele sich hier nicht um eine Verschönerung, sondern um eine notwendige Sanierung.
An ihrer Seite hatten die beiden großen Fraktionen den Stadtkämmerer — obwohl der sich Minuten zuvor noch für ein Sparpaket stark gemacht hatte. Allein könne die Stadt Willich die Umgestaltung des Ortskerns gar nicht finanzieren, so Willy Kerbusch. Hier handele es sich aber um eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Stadt. Folgekosten von 300 000 Euro pro Jahre, gestreckt bis 2023, halte er für vertretbar.
Am Ende wurde die Planung mit den Stimmen von CDU, SPD und einem Mitglied der FDP-Fraktion gebilligt.