Langenfeld/Solingen Fraktionen zweifeln an Plänen
Langenfeld/Solingen. · Die Stadtplanung in Ohligs zum neuen Kreisel überzeugt nicht.
Die Verkehrssituation im Solinger Westen ist fast schon traditionell eines der größten Reizthemen in der Stadt – und dies dürfte wohl eine ganze Weile so bleiben. Denn nachdem in der vergangenen Woche neue Pläne der Stadtverwaltung für einen Kreisverkehr an der Bonner Straße in Ohligs bekannt geworden sind, haben die bisherigen Vorarbeiten des Rathauses für ein solches Rondell in der Bezirksvertretung (BV) Ohligs / Aufderhöhe / Merscheid nun zunächst einmal ausgesprochen scharfe Kritik hervorgerufen.
„Das, was die Stadt präsentiert, ist sehr enttäuschend“, sagte zum Beispiel der Vertreter der BfS in der BV, Michael Bender, bei der Sitzung des Gremiums am Montagabend im Verwaltungsgebäude Bonner Straße. Wobei die Bürgergemeinschaft und auch die CDU vor allem störte, dass die jetzt präsentierten Pläne für einen Kreisel samt sogenannten Bypässen in fast identischer Form bereits vor 16 Jahren einmal vorgelegen hatten – ohne dass es die zuständigen Beamten in der Verwaltung zuletzt schafften, belastbare Zahlen zum Verkehrsaufkommen rund um die Bonner Straße vorzulegen. Tatsächlich wollte sich der Vertreter der Stadt in der Bezirksvertretung am Montag noch nicht auf weitergehende Aussagen zur Sinnhaftigkeit eines neuen Kreisverkehrs festlegen. „Wir haben zunächst einmal festgestellt, dass ein Kreisel möglich wäre“, hieß es aus dem Rathaus. Was ein Kreisverkehr jedoch verkehrstechnisch bringe, könnten nur weitergehende Untersuchungen zeigen. Und diese sollten in Kürze folgen, sobald entsprechende Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW als zuständiger Behörde stattgefunden hätten.
Grüne bezweifeln, dass der Kreisel die Verkehrsprobleme löst
Ein Punkt, der auch die Grünen auf den Plan rief. Sie bezweifelten prinzipiell, dass ein Kreisverkehr die Verkehrsprobleme zu lösen imstande wäre. „Es ist bezeichnend, dass der Fokus wieder einmal auf den Autoverkehr gelegt wurde und andere Verkehrsteilnehmer wie etwa Fußgänger und Radfahrer kaum Berücksichtigung finden“, kritisierte die Ohligser Vize-Bezirksbürgermeisterin Juliane Hilbricht (Grüne), die ferner monierte, bei einer ebenfalls geplanten Verlegung von Teilen der Langhansstraße seien auf jeden Fall die Restriktionen des dortigen Landschaftsschutzgebietes zu berücksichtigen.
So sehen die Überlegungen zur Neugestaltung des Verkehrsknotens am Ortsausgang von Ohligs sowie auf dem Weg zur A 3 vor, die Trasse der Langhansstraße südlich des Verwaltungsgebäudes Bonner Straße verlaufen zu lassen und das heutige Endstück zur Sackgasse zu machen. Auf diese Weise würde der Verkehr im Kreisel selbst reduziert. Allerdings müsste Solingen die Kosten für die Verlegung der Langhansstraße tragen. Die Stadt Hilden, die aus Furcht vor zu viel Durchgangsverkehr in ihre Richtung einer Kreisel-Lösung lange abgelehnt hatte, hatte zuletzt wiederum grundsätzliche Zustimmung signalisiert.