Notabu-Ensemble in der Tonhalle Spannende Klänge alter Freunde

Düsseldorf · Das Notabu-Ensemble bot unter Mark-Andreas Schlingensiepen lauter Kompositionen mit Düsseldorf-Bezug im Hentrich-Saal der Tonhalle.

In den 40 Jahren seines Bestehens hat das Notabu-Ensemble viele Kontakte zu Komponistinnen und Komponisten aus nah und fern geknüpft und gepflegt. Neben Programmen mit dem Blick über alle Grenzen hinweg gibt es seit der Ensemble-Gründung in den 80er-Jahren regelmäßig Konzerte mit Werken Düsseldorfer Komponisten. Es bestehen teils langjährige kollegiale Freundschaften mit dem Ensemble und dessen Leiter Mark-Andreas Schlingensiepen.

Am Abend des Nikolaustages brachte das Programm der Konzert-Reihe „Na hör’n Sie mal!“ im Helmut-Hentrich-Saal der Tonhalle Werke von vier Komponisten mit starkem Düsseldorf-Bezug zu Gehör. Das Motto hieß „Bewährte Bekanntschaften“, schließlich standen von allen schon mehrfach Werke auf den Programmen.

Ein Solostück aus dem Neue-Musik-Repertoire – dieses allerdings ohne Düsseldorf-Bezug – wurde auch gespielt, „In Freundschaft“ von Karlheinz Stockhausen. Der vorzügliche Bert Bürgers gestaltete mit frappierender Technik die Spannungsbögen der Version für Horn solo.

Peter Gahn, aufgewachsen in Düsseldorf und heute Professor für Komposition in Nürnberg, Valerio Sannicandro, einst Bratschist im Notabu-Ensemble, sowie der in Düsseldorf ansässige Sven-Ingo Koch gehören zu der in den 70er-Jahren geborenen Generation. Sie waren mit gemischt besetzten Ensemblewerken von bis zu zehn Musikern vertreten.

Die Harfe (Zoë Knoop) spielte in Peter Gahns „Vermischte Landschaft“ eine zentrale Rolle, indem sie quasi zwischen langsamen Klangereignissen der Mitspielenden moderierte. Durch geräuschhafte Klangwelten stellten sich bei dieser Komposition und auch bei Valerio Sannicandros „Sea Forms“ geradezu naturalistische Bilder von Wind und Wetter, Berg und Tal ein. In Sven-Ingo Kochs „To Speak of“ hatten alle Instrumentalisten auch Sprachfetzen zu sprechen, teils durch Megafone. Über weite Strecken bestimmten zudem die geradezu mitreißenden Rhythmen des Drumsets das Geschehen.

Von der in Düsseldorf aufgewachsenen Birke Bertelsmeier (geboren im Jahr 1981) standen zwei Sätze aus einer Suite auf dem Programm. „Verwachsen“ brachte sinnliche Harmonien, aus denen sich Einzeltöne und Motive herausschälten; das flinke Finale taumelte wie eine aus dem Ruder geratene Mechanik dem Ende entgegen.

Die individuellen, dabei strukturierten und musikalisch schlüssigen Kompositionen und die Interpretationen durch das hochkompetente Notabu-Ensemble erhielten ausgiebig Applaus.