Lützerath-Erhalt Demonstration gegen Braunkohleabbau vor der Grünen-Zentrale
Düsseldorf · Vor der NRW-Zentrale der Grünen in Düsseldorf hat ein Bündnis verschiedener Organisationen eine Vierteltonne Braunkohle abgeladen. Sie protestierten damit gegen die Grünen-Politik im Bezug auf den Braunkohleabbau bei Lützerath .
Vor der Grünenzentrale an der Oststraße hat ein Bündnis verschiedener Organisationen am Dienstagmittag eine Vierteltonne Braunkohle abgeladen. Gemeinsam mit rund 50 Demonstrantinnen und Demonstranten haben sie so ihre Kritik an der Grünen-Politik in Bezug auf den Braunkohleabbau bei Lützerath geäußert. Mehrere Polizisten sicherten den Eingang zur Grünen-Zentrale ab, weitere die Kundgebung zur Straße hin und am Bürgersteig.
In den Redebeiträgen von FiftyFifty, dem Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, Campact, Fridays for Future und der Linken klang harsche Kritik an der Politik der Grünen durch. Besonders wird dabei kritisiert, dass sich die Partei noch vor wenigen Jahren beim Hambacher Forst, als sie noch in der Opposition war, auf die Seite der Kohleabbau-Gegner stellte, inzwischen aber Mona Neubaur (Grüne) als NRW-Wirtschaftsministerin „persönlich den Räumungsauftrag für das Dorf Lützerath unterzeichnet“ habe.
Die Demonstranten fordern daher von den Grünen einen raschen Stopp der Braunkohleförderung und den Erhalt von Lützerath. Stattdessen werde es von den Grünen als Erfolg verkauft, dass einige Dörfer im Bereich des Tagebaus Garzweiler II stehen geblieben seien beziehungsweise in Zukunft nicht abgerissen werden sollen. Am Dienstag begannen Polizeikräfte damit, erste Barrikaden zu entfernen. Unter dem Dorf lagern Millionen Tonnen Kohle, „ein geschätzter Gewinn für RWE von einer Milliarde Euro“, wie einer der Redner erklärt.
Allerdings, so weiter, sei die Argumentation RWEs, man benötige die hier lagernde Kohle zur Energiesicherung Deutschlands, nicht korrekt. Dabei berufen sich die Redner auf verschiedene Studien, unter anderem vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Aurora Engery Research, wonach mit dem Abbau der unter Lützerath liegenden Kohle das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr eingehalten werden könne. „Lützerath ist mehr als nur Symbolpolitik“, erklärt Johannes Dörrenbächer, einer der Veranstalter. Er ruft daher, ebenso wie seine Mitredner, zur großen Demo am 14. Januar in Lützerath auf.
Trotz eines Angebotes der Grünen durfte deren Landesvorsitzender Tim Achtermeyer nicht im Rahmen der Demo sprechen. „Hätte im Vorfeld eine bessere Kommunikation stattgefunden, wäre das anders gelaufen“, meint Dörrenbächer. Die Polizei spricht von einer ruhigen Veranstaltung, allerdings haben die Demonstranten Kohle und Plakate liegen lassen.