Zivilprozess geht weiter: Ehefrau von Achenbach kämpft um Kunstwerke

Am Montag wurde Kunstberater Helge Achenbach zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er bei Kunstgeschäften reiche Kunden um Millionen betrogen hatte. Nur einen Tag später prozessiert seine Frau gegen die Kinder des damals geschädigten Aldi-Erben Berthold Albrecht.

Dorothee Achenbach, Ehefrau des Kunstberaters Helge Achenbach, am Montag vor Prozessbeginn im Landgericht in Essen.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf (dpa). Einen Tag nach der Verurteilung des Kunstberaters Helge Achenbach zu sechs Jahren Gefängnis versucht seine Ehefrau, vor Gericht einen Teil des gepfändeten Vermögens zurückzubekommen. Am Landgericht Düsseldorf geht am Dienstag der Zivilprozess von Dorothee Achenbach gegen die Familie des 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht in die nächste Runde.

Die Albrecht-Familie hatte Achenbachs Privatbesitz zur Absicherung von Schadenersatzansprüchen pfänden lassen. Darunter sind auch zwei Bilder der Künstler Günther Uecker und Thomas Schönauer sowie zwei Tonköpfe im Gesamtwert von 530 000 Euro. Achenbachs Ehefrau behauptet, diese Objekte gehörten ihr. Das sollen Zeugen vor Gericht bestätigen (AZ 6 0 346/14).

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Die als Zeugen geladene Ehefrau Ueckers sowie der Galerist Hans Mayer fehlen nach Gerichtsangaben allerdings entschuldigt und sollen zu einem anderen Zeitpunkt gehört werden. Helge Achenbach (62) war am Montag vom Landgericht Essen wegen Millionenbetrugs an Berthold Albrecht und dem Pharma-Unternehmer Christian Boehringer zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ursprünglich sollte Achenbach ebenfalls als Zeuge im Prozess seiner Frau aussagen.

Dazu kommt es wegen der Verurteilung nun nicht. Achenbachs Firmen- und Restaurantkette ist inzwischen insolvent. Seine umfangreiche Kunstsammlung wird demnächst versteigert. Vom Landgericht Düsseldorf war Achenbach in einem Zivilprozess bereits zur Zahlung von 19,4 Millionen Euro Schadensersatz an die Albrecht-Erben verurteilt worden. Dieses Urteil hat er angefochten.