Köln Leichenteile am Kölner Rheinufer: Polizei nimmt Verdächtigen fest

Spielende Kinder machten im Sommer 2016 in Köln einen Gruselfund: Am Rhein entdeckten sie, eingepackt in einen Sack, eine kopflose Leiche. Die Polizei stand vor einem Rätsel. Nun glaubt sie: Hinter dem Todesfall steckt ein Streit in einem Chinarestaurant.

Symbolbild.

Foto: Stephan Jansen

Köln. Rund eineinhalb Jahre nach dem Fund von Leichenteilen in einem Plastiksack am Kölner Rheinufer hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Hintergrund des lange unaufgeklärten Falls soll ein Streit unter Köchen in einem chinesischen Restaurant gewesen sein, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen 36 Jahre alten Chinesen. Er sitze in Untersuchungshaft, bestreite aber die Vorwürfe.

Kinder hatten im Juli 2016 beim Spielen eine in einen Plastiksack eingepackte, kopflose Leiche am Rheinufer gefunden. Zunächst konnte der Tote nicht identifiziert werden. Im Mai 2017 folgte der nächste Fund. Schulkinder entdeckten in einem Kölner Waldstück den Schädel und weitere Knochen.

Die Spur führte die Polizei zu einem chinesischen Restaurant in der Kölner Innenstadt. Dort sei ein 28 Jahre alter Koch nach einem Streit mit einem Kollegen im Juli 2016 plötzlich nicht mehr zur Arbeit gekommen - er soll nun der Tote vom Rhein sein, auch wenn eine abschließende Identifizierung noch aussteht. Seine mutmaßlichen Eltern hätten in China eine Speichelprobe zum DNA-Abgleich abgegeben, erklärten die Ermittler. Bislang sei sie aber noch nicht in Köln eingetroffen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 36-Jährige seinen jüngeren Kollegen in der Nacht vor dessen Verschwinden tötete und beseitigte. Dem Arbeitgeber habe er danach erzählt, der andere Koch sei abgereist, um in einer anderen deutschen Stadt zu arbeiten. Das Restaurant wurde den Angaben zufolge mittlerweile geschlossen.

Der Verdächtige wurde Anfang 2018 in Rosenheim festgenommen, wo er zu diesem Zeitpunkt unangemeldet als Koch gearbeitet habe, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf laute Totschlag. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, werde die Festnahme erst jetzt öffentlich gemacht. dpa