Der milde Winter sorgte in vergangenen Jahren für schlechtere Ernten. In Panik sind die Leichlinger Obstbauern aber nicht. Leichlinger Obstbauer fürchtet späten Frost nach mildem Winter

Leichlingen. · Thomas Conrads hofft, dass sich Vorjahresverlust nicht wiederholt.

Thomas Conrads wagt eine Prognose für die Apfelernte.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Obstbäume in der Region blühen in diesem Jahr wohl erneut früher als üblich. Davon geht Thomas Conrads aus. „Die Knospen werden wahrscheinlich extrem früh austreiben“, sagt der Inhaber der Bergischen Bauernscheune Conrads.

Der milde Winter sorge dafür, dass die Obstbäume viel eher blühen, als gut für sie ist. Problematisch könne es dann werden, wenn es noch einmal nächtlichen Frost geben sollte. Die empfindlichen Knospen können die Kälte nämlich nicht verkraften und erfrieren, ohne je zu einer Frucht herangewachsen zu sein. Im Jahr 2017, so berichtete der Deutsche Bauernverband, entstand aufgrund von Frostschäden ein Schaden in Höhe von 200 Millionen Euro.

Conrads sagte damals: „Wo an einem Baum sonst 100 Äpfel hängen, waren es in diesem Jahr gerade mal 20“. Die Hoffnung ist groß, dass sich dieser Verlust dieses Jahr nicht wiederholt.

Man kann die Bäume mit Sprinklern vor Frost schützen

Zwar könne versucht werden, durch die regelmäßige Beregnung der Bäume sogenannte „Reizwärme“ zu erzeugen, die die Pflanzen vor der nächtlichen Kälte schützt, die entsprechenden Sprinkleranlagen für dieses Vorhaben hätten aber nur wenige Obstbauern. Die Bauernscheune Conrads zählt nicht dazu, außerdem sei das Arbeiten mit Wasser zu unwirtschaftlich. „Einige Obstbauern versuchten sogar, mit einem Helikopter über ihre Felder zu fliegen und so die warme Luft nach unten zu drücken“, sagt Conrads. Das habe aber auch nicht funktioniert.

Noch macht er sich keine großen Sorgen um seine Ernte, schließlich blühen die Bäume noch nicht. Und ob es danach tatsächlich friert, stehe auch in den Sternen. „Wir können nur zuschauen und abwarten“, sagt er. Genauso geht es den anderen Obsthöfen in Leichlingen. Der Obsthof Flügel/ Altmeyer „erwartet erst einmal eine normale Ernte“.

„Dass es nicht zu bullig heiß wird“, hoffen die Betreiber des Erdbeerhofs Appenrodt. Zumindest die nächsten Tage sollten ihnen keine Sorgen bereiten, die Temperaturen pendeln sich nach Vorhersage zwischen sieben und 14 Grad ein, der gefährliche Frost ist derzeit auch nicht in Sicht.

Wirklich sicher sein, dass seinen Obstbäumen nicht noch Unvorhergesehenes passiert, kann Conrads jedoch nicht. Wie die vielen anderen Obstbauern auch, hofft er auf eine reiche Ernte, von der im Endeffekt alle Bürger profitieren können. Denn eine gute Ernte bedeutet sinkende Preise.