Forstmaßnahme des Erftverbandes in Grevenbroich Im Bend müssen Bäume gefällt werden

Grevenbroich · Der Erftverband begründet die Maßnahme damit, dass viele Pappeln vertrocknet sind.

60 bis 100 Bäume müssen im Bend gefällt werden.

Foto: Dieter Staniek

. Im Bend nördlich der Innenstadt kreischen in diesen Tagen die Motorsägen. Im Bereich zwischen der Erft und Am Ziegelkamp lässt der Erftverband etliche 30 bis 40 Jahre alte Balsam- und Hybridpappeln fällen, die abgestorben oder schwer geschädigt seien. Laut Markus Volmer, Betriebsleiter für den Nordbezirk des Erftverbandes, handelt es sich um 60 bis 100 Bäume. Gefällt werde überwiegend dort, „wo Bäume auf Wege oder Häuser zu stürzen drohen“.

Das Problem: „Im Frühjahr 2019 waren die Hybrid- und Balsampappeln noch grün, nun sind sie abgestorben“, schildert Volmer. Die Pappeln hätten offensichtlich im extrem trockenen Sommer 2019 „zu wenig Wasser bekommen. Der Boden war tiefgründig ausgetrocknet“. Bereits der Sommer 2018 sei sehr trocken gewesen. In einigen Bereichen müssen laut Erftverband alle Bäume dieser Arten fallen.

Für Spaziergänger gilt es, Sperrungen zu beachten

Überhaupt hat der Verband laut Volmer auch in anderen Gebieten mit erkrankten oder abgestorbenen Bäume zu tun. Gründe sind etwa Eschentriebsterben und die Rußrindenkrankheit beim Ahorn, zudem „sind auffällig viele Pappeln, Robinien und Weiden vertrocknet“. Bei den von einem privaten Vorbesitzer gepflanzten Pappeln, die im Bend gefällt werden, handelt es sich, so Volmer, um „typische Industrie-Bäume für schnellen Wuchs und rasche Ernte“. Vom Holzverkauf erwartet er aber nicht viel: „Der Holzpreis ist im Keller.“

Bis 2030 sollen viele
Vorhaben umgesetzt sein

Die Fällaktion ist laut Volmer als forstwirtschaftliche Maßnahme ganzjährig erlaubt. Spaziergänger bittet er, Wegesperrungen zu beachten. „Immer wieder erleben wir, dass Spaziergänger an Absperrungen weiter gehen und sich damit gefährden.“ Sofort wieder aufgeforstet werden die betroffenen Flächen nicht. Der Verband plant, die Erft auch in diesem Waldstück im Rahmen des Perspektivkonzepts Erft in ein naturnah gestaltetes Bett umzuwandeln. Die Aufforstung soll im Rahmen dieser Umgestaltung erfolgen, der betroffene Bereich ist laut Verband einer der nächsten, die an der Reihe sind. Wegen des früheren Aus für die Braunkohleverstromung muss der Fluss schneller „umgebaut“ werden, ursprünglich war ein Zeitraum bis 2045 vorgesehen. Der Verband arbeitet an einem Zeitplan, bis 2030 sollen viele Vorhaben umgesetzt sein.