Ältester Biomarkt in Grevenbroich schließt Ältester Biomarkt in Wevelinghoven muss doch schließen

Wevelinghoven · Ein Spendenaufruf im Herbst vergangenen Jahres brachte nicht den gewünschten Erfolg: Nun muss der Biomarkt Körner tatsächlich schließen. Was danach passiert, bleibt weiterhin unklar.

Inhaber Volker Wittwer wollte seine „Körnerecke“ weiterführen – nun muss er den Bioladen doch schließen. Archivfoto: Dieter Staniek

Foto: Dieter Staniek

Und dann musste er doch die Hoffnung aufgeben: Nach vielen schwierigen Monaten schließt der Inhaber Volker Wittwer seinen Bioladen „Körnerecke“ am Marktplatz in Wevelinghoven. Ein Abschied, der ihm nicht leicht fällt. Immerhin betrieb Wittwer seinen Bioladen seit 2006. Direkt neben den Arcaden begrüßte er täglich Stammkunden, die über die Jahre immer weniger kamen.

Nach der Corona-Zeit sei der Umsatz um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. „Wie soll ich noch für den Laden einkaufen gehen, wenn kaum noch etwas rein kommt?“, fügt der gelernte Feinmechaniker und passionierte Schrebergärtner hinzu. Es sei frustrierend. Denn: Neben den erhöhten Kosten für Lebensmittel stiegen auch die Mietkosten für den Bioladen. Es sei einfach nicht mehr zu tragen.

„Klar, die Kunden sind traurig, aber ich hatte keine andere Wahl“, so Wittwer. Mit einem Spendenaufruf im Herbst vergangenen Jahres erhoffte er sich einen größeren Erfolg. Diesen startete seine Mitarbeiterin Hannah Großner über die Plattform „Gofundme“. Das Ziel war 50.000 Euro, wovon insgesamt 7.900 Euro gesammelt wurden. Die Aktion sei gut angelaufen, seit zwei Monaten wurde jedoch nichts mehr gespendet. Somit schließt die „Körnerecke“ endgültig zum ersten Juni. Was danach mit der Räumlichkeit passiert, bleibt weiterhin offen. Konkrete Pläne gebe es bisher noch nicht. „Wir hatten Interessenten, die einfach nicht wiederkamen“, berichtet Wittwer.

An dem Schaufenster hängen mehrere Zettel, die auf das reduzierte Sortiment und die neuen Öffnungszeiten hinweisen – die Körnerecke und die Post schließen unter der Woche bereits um 18 Uhr. Bestellungen werden bis zur Ladenschließung weiterhin entgegengenommen. Den Bioladen führte Wittwer gemeinsam mit seiner Frau, die vor zehn Jahren verstarb. In der Anfangszeit konnte das Ehepaar von den Einnahmen der Körnerecke gut leben. Für Wittwer komme das Ende nicht überraschend: „Viel mehr bleibt mir nicht mehr zu sagen“.