Abschiedsprogramm von Intendantin Bettina Masuch Choreografen zeigen ihre Arbeit

Düsseldorf · Verschiedene Choreografen zeigen ihre Arbeit in einem Abschiedsfestival.

Das Grip-&-Dance-on-Ensemble ist am 4. und 5. März zu sehen.

Foto: Phile Deprez

(clhö) Das von Tanzhaus-Intendantin Bettina Masuch entwickelte Konzept des „Factory Artist“ hat sich als Sprungbrett für nationale und internationale Künstler erwiesen, ihre Arbeiten einem großen Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig bekamen sie die Chance, sich auszuprobieren, Grenzen auszuloten und eine enge Beziehung zum Tanzhaus NRW aufzubauen.

Zwischen 2014 und 2022 wurden regelmäßig drei Choreografinnen und Choreografen für zwei Jahre für eine Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Austausch eingeladen. Die daraus entstandenen Verbindungen reichten oft über diese Zeit hinaus und führten zu weiteren Kooperationen. Ein Beispiel ist Choy Ka Fai, der beim Finale am 29. und 30. März (jeweils 20 Uhr) mit „Postcolonial Spirits“ dabei sein wird. Es haben sich Künstlerinnen und Künstler angekündigt, die teils schon zu Projektbeginn dabei waren, wie Jan Martens mit dem Grip-&-Dance-on-Ensemble, der am 4. und 5. März, jeweils 20 Uhr, sein Stück „Any Attempt Will End in Crushed Bodies and Shattered Bones” zeigt. Martens lädt dafür Tänzerinnen und Tänzer zwischen 17 und 70 Jahren zur gemeinsamen Performance ein, um die Vielfalt der Stimmen und Ausdrucksformen der Generationen aufzuzeigen. Die in Glasgow lebende Performerin Claire Cunningham setzt sich im Symposium „Choreography of Care“ am 22. (11 bis 19 Uhr) und 23. März (10 bis 17 Uhr) mit Choreografien für Menschen mit Behinderung auseinander. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie wenig Rücksicht die Kunstform Tanz auf ein Handycap nimmt. Umso wichtiger findet sie, dass sich das ändert und sowohl die Branche als auch das Publikum dafür sensibilisiert wird, dass sich aus einer vermeintlichen Behinderung neue Chancen des Ausdrucks ableiten lassen. Als Solokünstler zeigt Alfredo Zinola in der Reihe „Kleine Monster“ seine Performance „200 Ways“ am 2. und 3. April, jeweils 15 Uhr. Zinola hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Dialog mit einem jungen Publikum durch seine Choregrafien zu treten und es an den Tanz heranzuführen.

In seiner Performance „Urban Creatures” setzt sich Sebastian Matthias, ebenfalls Factory Artist der ersten Stunde (2014 bis 2016), mit einer vermeintlichen Bedrohung digitaler Inhalte und Datenträger auf den Körper auseinander. Zu sehen am 2. April (20 Uhr), 3. April (18 Uhr) und 4. April (11 Uhr).

Es wird auch wieder einen „Factory Artist Marathon Talk“ am 2. April von 16 bis 19 Uhr geben. Dabei kommen die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Kollegen ins Gespräch. Der Eintritt ist frei. Weitere Künstler, die sich in den nächsten vier Wochen angekündigt haben, sind unter anderem Ligia Lewis, Reut Shemesh und Alexandra Waierstalls mit einer Vorschau ihres neuesten Stücks „In the Heart of the Heart of the Moment“ am 26. März um 20 Uhr.